Die CO₂ Besteuerung in Deutschland – Wir klären dich auf!

Der Bürger zahlt bereits einiges. Jetzt noch die Die CO₂ Besteuerung. Die Abgaben richten sich nach dem Ausstoß - wer wann zahlt kannst du hier nachlesen.

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CO2 Abgabe Besteuerung in Deutschland
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Steuern gibt es in diesem schönen Land ja reichlich, und so gibt es natürlich auch eine Abgabe für den Ausstoß des klimaschädlichen Kohlendioxids – die CO₂ Besteuerung. Wie hoch diese Abgabe ist, wer sie bezahlen muss, und welche Zielsetzung sie hat, darüber informieren wir in diesem Artikel.

Welchen Sinn hat die CO₂-Steuer in Deutschland?

Eine Co2 Bepreisung gibt es in Deutschland seit dem Jahr 2021 und ist ein Teil des von der Bundesregierung beschlossenen Klimapakets. Dieses hat das Ziel, den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren.

Die CO₂ Steuer in Deutschland ist eine Abgabe auf den Ausstoß von Kohlendioxid (CO₂) durch bestimmte wirtschaftliche Aktivitäten. Sie wurde eingeführt, um Anreize zu setzen, den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren und somit den Klimawandel zu bekämpfen.

Im Rahmen dieser CO₂ Bepreisung wurden folgende Maßnahmen ergriffen:

  • Emissionshandelssystem (EU-ETS): Bestimmte Branchen und Industrien, wie Kraftwerke, Fluggesellschaften und energieintensive Unternehmen, mussten bereits vor der Einführung der CO₂ Bepreisung Emissionszertifikate kaufen, um ihren CO₂-Ausstoß zu decken. Dieses System ist Teil des europäischen Emissionshandelssystems (EU-ETS)
  • CO₂ Preis auf fossile Brennstoffe: Ab dem 1. Januar 2021 wurde eine CO₂ Grundsatzeinigung EU – Förderung nachhaltiger GaskraftwerkeAbgabe auf fossile Brennstoffe wie Benzin, Diesel, Heizöl und Erdgas erhoben, die von privaten Verbrauchern und kleineren Unternehmen gezahlt wird

Der Zweck dieser CO₂ Bepreisung besteht darin, Anreize für Unternehmen und Bürger zu schaffen, ihre CO₂ Emissionen zu reduzieren. Durch die Einführung der Abgabe auf fossile Brennstoffe sollen klimafreundlichere Alternativen, wie erneuerbare Energien und energieeffiziente Technologien, attraktiver werden.

Ursprünglich war geplant, die Haushalte von den Mehrkosten der Abgabe durch sinkende Strompreise zu entlasten. Nach der Energiekrise im Jahr 2022 fraßen die explodierenden Stromkosten jedoch jedes Sparpotenzial und von einer Entlastung konnte keine Rede sein.

Wie hoch ist die Co2-Abgabe in Deutschland?

Die Co2 Abgabe startete im Jahr 2021 bei einem Satz von 30 € pro Tonne ausgestoßenes CO₂. Die Abgabe steigt sukzessive bis zum Jahr 2025 auf einen Preis von 55 bis 65 € pro Tonne. Im anschließenden Jahr soll der Preis dann durch die Versteigerung begrenzt verfügbarer Co2-Zertifikate bestimmt werden. Welche Preise danach gelten sollen, ist noch offen, und soll von Angebot und Nachfrage bestimmt werden.

Verweis intern 7.9.2023: Habecks Team legt Strompreisprognose bis 2042 vor.

Wie sehr trifft die Abgabe private Verbraucher? – mit Rechenbeispiel

Mit Beginn des Jahres 2021 waren die Rohstoffhändler verpflichtet, die Co2 Abgabe abzuführen. Natürlich führte dies dazu, dass die Mehrkosten direkt auf den Verkaufspreis aufgeschlagen wurden. So sind die Kosten auch für den Endverbraucher gestiegen.

Für die Berechnung muss man beachten, dass unterschiedliche fossile Brennstoffe auch unterschiedliche CO₂-Emissionen aufweisen:

  • Heizöl: 0,27 kg CO 2 / kWh
  • Flüssiggas: 0,24 kg CO 2 / kWh
  • Erdgas: 0,20 kg CO 2 / kWh

Unterschiedliche Mehrwertsteuer

Dazu muss man beachten, dass im Zuge der Energiekrise, die Mehrwertsteuer für Erd- und Flüssiggas bis zum Jahr 2024 auf 7 % gesenkt wurde. Die Mehrwertsteuer für Heizöl ist jedoch immer noch bei 19 %. Das bedeutet, dass auch die Kosten unterschiedlich ausfallen, mit einer Gasheizung kommst du also noch am günstigsten davon, während für Heizöl etwas höhere Kosten anfallen. Doch wie sehr wirkt sich das auf die Jahresrechnung aus?

Hier findest du eine Beispielrechnung für Öl und Gas

Rechenbeispiel für eine Gasheizung: Ausgehend von einem 4-Personenhaushalt auf 120 Quadratmetern

Jahresgasverbrauch von 16.800 kWh x 0,20 kg CO₂ / kWh Emission von Erdgas = 3.360 kg CO₂ = 3,36 t CO₂

3,36 t CO₂ x 30 € CO₂-Preis / Tonne (2023) x 7 % MwSt. = 107,68 € CO₂-Steuer für Gas pro Jahr

Rechenbeispiel für eine Ölheizung

Jahresgasverbrauch von 20.400 kWh x 0,27 kg CO₂ / kWh Emission von Heizöl = 5,508 kg CO₂ = 5,5 t CO₂

5,5 t CO₂ x 30 € CO₂-Preis / Tonne (2023) x 19 % MwSt. = 196,35 € CO₂-Steuer für Erdöl pro Jahr

Bei einem Jahresverbrauch von 16.800 kWh und einer Gasheizung mit Erdgas müssen Sie 2023 also zusätzlich zu den Brennstoffkosten mit Mehrkosten von rund 108 € rechnen. Mit einer Ölheizung liegen die Mehrkosten bei rund 200 € aufgrund der höheren CO₂ Emissionen pro Kilowattstunde und der höheren Mehrwertsteuer.

Sonderregelung für Mieter: Bisher wurde es in der Praxis so gehandhabt, dass der Vermieter die Rohstoffe für Heizung und Warmwasser, also Gas und Öl einkaufte und die Mehrkosten für die Co2 Abgabe direkt und vollständig an seine Mieter weitergab.

Seit 2023 gibt es allerdings das sogenannte Kohlendioxidkostenaufteilungsgesetz, das die faire Aufteilung der Mehrkosten auf Gas und Heizöl zwischen Vermieter und Mieter regelt. Ziel ist es, beide Seiten in die Pflicht zu nehmen und so zu einem energieeffizienten Verhalten zu animieren.

Der Kohlendioxidausstoß des Gebäudes pro Quadratmeter Wohnfläche im Jahr zeigt nun, an, wer welche Kosten zu tragen hat.

Wie man auf folgender Quelle deutlich sehen kann, lohnt es sich für den Vermieter ein möglichst energieeffizientes und gut gedämmtes Gebäude anzubieten, denn dann liegt der Hauptfaktor beim Mieter. Bei schlecht gedämmten und energieintensiven Gebäuden liegt der Hauptkostenteil beim Vermieter. Das ist sinnvoll, denn der Mieter kann gegen schlechte Isolierung nichts machen, das ist Aufgabe des Vermieters. Ob das Gerecht ist, mag ich gerade bezweifeln. Die Abgabe kommt, von wem auch immer – im Zweifel zahlt der Mieter, da sicherlich viele Vermieter den Kostenaufwand zur Sanierung scheuen.

Welchen direkten Einfluss hat die CO₂-Abgabe auf Benzin und Diesel?

Auch Benzin und Diesel sind fossile Brennstoffe und fallen damit unter die Co2 Abgabe. Doch wie hoch ist der Anteil genau? Laut wissenschaftlichen Berechnungen entstehen bei der Verbrennung von einem Liter Benzin etwa 2,4 Kilogramm CO₂, beim Diesel sind es etwa 2,7 Kilogramm. Beim aktuellen Preis von 30 € pro Tonne wären das beim Benziner etwa 7 Cent pro Liter und bei Diesel etwa 8 Cent pro Liter. Mit der maximalen Besteuerung von 65 € pro Tonnen lägen wir bei etwa 15 Cent pro Liter.

Fazit – CO₂-Abgabe: Verständnis für finanzielle Belastung und Notwendigkeit von Veränderungen

Man kann den Unmut über die zusätzliche finanzielle Belastung durch die CO₂ Abgabe durchaus verstehen, denn die Zeiten sind hart. Allerdings sind die absoluten Zahlen auf ein Jahr gerechnet dann doch weniger erschreckend. In den meisten Fällen liegen die Mehrkosten bei wenigen hundert Euro pro Jahr. Mit effizienterem Einsatz von Heizung und Auto kann man diese Kosten noch senken.

Zum anderen muss man beachten, dass wir gezwungen sind zu handeln und etwas zu verändern, wenn wir unsere Welt so lebenswert erhalten wollen. Da der Mensch sein Verhalten leider nur selten durch Eigenantrieb ändert, geht es wie so oft über den Geldbeutel. Dennoch muss die Energiewende sozialverträglich und so gestaltet werden, dass niemand frieren oder zu Fuß gehen muss.

Denny

Die Leidenschaft, mit der Kunst der Worte Sachverhalte verständlicher zu machen und Menschen zu begeistern, begleitet mich seit meiner Jugend. Jedoch war es mir erst nach einigen Jahren der Reife vergönnt, meiner Passion auch beruflich zu folgen. So ist es mir nach meiner schulischen und beruflichen Laufbahn möglich gewesen als freier Texter verschiedenste Projekte zu unterstützen. Dabei liegen mir besonders Themen rund um Nachhaltigkeit, freies Geld verdienen und Persönlichkeitsentwicklung am Herzen. Denn ich möchte Menschen und vor allem deren Visionen dabei helfen, sich zu verwirklichen und Gutes in die Welt zu tragen.

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