Biogasanlage kaufen – was ist wichtig und zu beachten

Eine Biogasanlage kaufen braucht einiges an Vorabinformationen die es zu beachten gilt. Woran muss ich denken? Erfahre hier mehr zum Kauf einer Biogasanlage!

3 min Lesezeit
Biogasanlage kaufen
Adobe Stock Von Roel

Eine Biogasanlage kaufen ist oft nicht die erste Idee, wenn es darum geht, Energie für Dein Zuhause zu erzeugen. In einigen Fällen kann es allerdings sinnvoll sein, Dich mit der Thematik zu beschäftigen und zu schauen, worauf Du beim Kauf einer Biogasanlage achten solltest. In erster Linie kommt es darauf an, wie groß der Bereich ist, den Du mit Energie aus Biomüll versorgen möchtest.

Nach wie vor ist die Zielgruppe für Biogasanlagen vor allem der landwirtschaftliche Bereich. Viele landwirtschaftliche Betriebe produzieren täglich eine große Menge an Biomüll, der hier in Energie verwandelt werden kann. Auch der Bezug von Biomüll aus der Umgebung ist eine gute Grundlage, um selbst eine Anlage zu betreiben und damit den eigenen Energiebedarf zu decken oder vielleicht sogar die Umgebung mit zu versorgen und die Energie regional einzuspeisen.

Spannend ist jedoch die Entwicklung im Bereich der Mini-Biogas-Anlagen für Privathaushalte. Während hier noch häufig auf Photovoltaik oder auf Erdwärme zurückgegriffen wird, rückt auch die Verwendung von Biomüll immer mehr in den Fokus. Erste Unternehmen stellen kleine Biogas-Anlagen zur Verfügung, die Du für den Privathaushalt kaufen kannst.

Grundsätzlich ist es empfehlenswert, eine Beratung durch einen Experten in Anspruch zu nehmen, um einschätzen zu können, welche Größe der Biogasanlage für Dich relevant ist und ob die Gegebenheiten vor Ort ausreichen, damit Du die Anlage in Betrieb nehmen kannst.

Die wichtigsten Punkte, die Du kennen solltest, haben wir hier für Dich zusammengefasst.

Eigenschaften und Leistung der Biogasanlagen für Privathaushalte

Ob es für Dich lohnenswert sein kann, eine Biogasanlage für den Privathaushalt zu kaufen, lässt sich vor allem an den Leistungen erkennen, die durch die Anlagen geboten werden. Eine Mini-Biogasanlage produziert das Gas nach durchschnittlich vier Wochen Betrieb und kann pro Tag eine Menge von rund sechs Litern Bioabfall umsetzen. Wenn Du Haustiere hast, kannst Du sogar den Haustiermist verarbeiten.

Die Menge an Biogas, die hier geliefert wird, reicht allerdings nicht aus, um Dein ganzes Haus mit Energie zu versorgen. Bis zu vier Stunden täglich kannst Du allerdings beispielsweise mit der Energie kochen, wenn Du diese in Dein Hausnetz einspeist.

Die Abfälle, die in der Anlage verarbeitet werden, ergeben anschließend einen flüssigen Dünger. Diesen Dünger kannst Du verwenden, um die Pflanzen in Deinem Garten zu versorgen.

Möchtest Du eine solche Biogasanlage kaufen, ist auch der Preis natürlich interessant. Die Kosten beginnen bei rund 500 Euro und reichen bis hin zu 2.000 Euro oder höher. Lohnenswert ist die Anlage daher vor allem dann, wenn Du auch die tägliche Maximalmenge an Abfällen einsetzen kannst und ausreichend Platz hast, um die Anlage effektiv aufstellen zu können.

Biogasanlage für landwirtschaftliche Betriebe kaufen

Noch häufiger ist der Fall, dass Nutzer eine Biogasanlage kaufen, die einen landwirtschaftlichen Betrieb betreiben. Gehörst Du zu diesen Nutzern, ist der Kauf einer solchen Anlage in den meisten Fällen eine gute Investition. Biogas kann in flüssiger, fester oder Gas-Form entstehen und genutzt werden. Die Energie, die Du aus der Anlage gewinnst, kannst Du auf unterschiedliche Weise einsetzen. So kannst Du sie beispielsweise verwenden, um vorhandene Stallungen mit Wärme zu versorgen.

Bevor Du jetzt aber eine Bioanlage kaufst, solltest Du Dich darüber informieren, ob Du nicht benötigte Energie ins öffentliche Netz einspeisen kannst. In den meisten Fällen ist es möglich, so eine Vergütung zu erhalten und die Anlage schneller zu monetarisieren.

Ebenfalls interessant ist der Blick auf mögliche staatliche Förderungen für den Kauf von Biogasanlagen. Im Erneuerbare-Energien-Gesetz ist die Einspeisevergütung festgehalten. Zusätzlich dazu gibt es, je nach Bundesland, unterschiedliche Fördermöglichkeiten für den Kauf und die Nutzung einer Biogasanlage.

Einwurf: So will Robert Habeck Einspeisevergütung und Güllebonus ändern.

Damit Du wirklich von den Förderungen profitieren kannst, solltest Du Dich immer vor dem Kauf einer Biogasanlage informieren.

Größe und Produktion der Biogasanlage

Bei der Suche nach der passenden Größe ist es wichtig, die Energieproduktion im Blick zu haben. Kleine Einzelanlagen haben meist eine Größe ab 30 kW. Mittlere Anlagen haben eine Generatorenleistung von 415 kW. Hast Du einen großen Betrieb, findest Du auch größere Anlagen oder Kombinationsanlagen.

Die Produktion an Energie ist abhängig von der Biomasse, die Du verarbeitest. Durch den Bioabfall von einer Großvieeinheit kannst Du pro Jahr bis zu 500 Kubikmeter Biogas produzieren. Setzt Du Wiesengras ein, kannst Du für einen Hektar Anbaufläche bis zu 7.000 Kubikmeter Biogas erzeugen.

Verweis intern: Grundlagenwissen zur Biogasanlage für private Zwecke

Fazit – beim Kauf einer Biogasanlage spielen mehrere Faktoren eine Rolle

Möchtest Du eine Biogasanlage kaufen, sind die Anlagengröße, die Produktionsmenge, Investition und Finanzierung sowie Förderung die wichtigsten Faktoren. Mit einer Wirtschaftlichkeitsberechnung durch einen Experten bekommst Du einen Überblick darüber, inwieweit es sich für Dich lohnen kann, eine Anlage zu kaufen und diese in Betrieb zu nehmen. Gerade dann, wenn Du noch Biogas in das allgemeine Netz einspeisen und dafür eine Vergütung erhalten kannst, rentieren sich die Anlagen oft schneller, als erwartet.