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Mais als Biogas: Keine schnelle Lösung für Gemeinden

Mais-Biogas ist keine schnelle Lösung für Erdgasersatz. Es braucht viel Land, Geld und hat ökologische Nachteile. Bedenken: hoher Wasserbedarf CO2

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Mais als Biogas Keine schnelle Lösung für Gemeinden
Adobe Stock Von franzeldr

Die Suche nach nachhaltigen Gasalternativen in lokalen Verwaltungen stößt auf Hürden, wie eine norddeutsche Fallstudie zeigt. Die Umstellung auf Mais-Biogas erfordert nicht nur erhebliche landwirtschaftliche Ressourcen, sondern wirft auch ökologische und finanzielle Fragen auf. Es wird deutlich, dass Mais nicht die schnelle Lösung für das Erdgasproblem ist, die viele erhofft hatten.

Lokale Energiepolitik am Beispiel Bordesholm: Biogas aus Mais unter der Lupe

Viele lokale Verwaltungen sind auf der Suche nach nachhaltigen Methoden zur Energiegewinnung, um die bereits vorhandenen Gasinfrastrukturen weiter zu nutzen und gleichzeitig finanzielle und logistische Hürden zu minimieren. Speziell in Bordesholm, einer Gemeinde in Norddeutschland, zeigt sich jedoch, dass die Sache komplex ist.

Im Kontext des neuesten Energiegesetzes rücken lokale Wärmeversorgungsstrategien verstärkt ins Rampenlicht der Energiewende-Debatte. Hierbei werden auch neue Ansätze, wie die Nutzung von Mais oder anderen biologischen Materialien zur Gaserzeugung, in Betracht gezogen. Aber sind Biogase aus Mais wirklich eine umweltfreundliche Option? Forschungen des Borderstep-Instituts legen nahe, dass dies nicht der Fall ist. Der Bericht „Grüne Energie in Bordesholm?“ weist darauf hin, dass zur Umstellung auf dieses Biogas fast die Hälfte der landwirtschaftlichen Fläche mit speziellem Mais bepflanzt werden müsste.

Biogas aus Mais: Warum es nicht die grüne Lösung ist, die es zu sein scheint

In der Praxis bedeutet dies, dass der landwirtschaftliche Raum für Energiegewinnung um ein Vielfaches erweitert werden müsste, wobei ein Drittel der Fläche von der Nahrungsmittel- und Tierfutterproduktion auf Energiegewinnung umgestellt werden würde. Weitere Herausforderungen sind der hohe Wasserbedarf des spezialisierten Maisanbaus sowie potenzielle Schäden an der Bodengesundheit. Hinzu kommen ökologische Probleme, etwa durch die Freisetzung von Lachgas, ein potentes Treibhausgas.

Das erweiterte Engagement in der Landwirtschaft für Biogas-Zwecke könnte auch die Qualität von Wasserressourcen beeinträchtigen und negative Auswirkungen auf die lokale Umwelt haben. Zusätzlich besteht die Gefahr der Erschöpfung von Grundwasserreserven. Eine Studie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz warnt auch vor möglichen langfristigen Preissteigerungen für Biogas-Rohstoffe. Geopolitische Ereignisse könnten die Situation weiter verschärfen.

Verweis intern: Ich habe die Studie zur Preissteigerung von Biogas-Rohstoffen mal für euch zusammengefasst.

Nicht zuletzt erfordert die Nutzung von Biogas erhebliche Investitionen in Technologie und Infrastruktur. Die Aufbereitung des Rohbiogases zu nutzbarem Biomethan ist ein aufwendiger Prozess. Und selbst dann sind die CO₂-Emissionen aus lokalem Biogas immer noch erheblich, was die Anstrengungen zur Erreichung der Klimaneutralität konterkariert. Im Endeffekt scheint Mais als Ersatz für Erdgas nicht die schnelle Lösung zu sein, die manche Gemeinden erhofft hatten, um eine grundlegende Umstrukturierung ihrer Energieversorgung zu vermeiden.

Fazit – Es kommen immer mehr Probleme ans Tageslicht als nachhaltige Lösungen

Die Suche nach nachhaltigen Gasalternativen offenbart immer mehr Komplexität und Probleme. Um die Energiewende wirklich voranzubringen, müssen wir zielgerichtet handeln, statt ständig neue Hürden zu entdecken.