Holz zum Heizen zählt weiter als erneuerbare Energie!

Holz zum Heizen gilt als erneuerbare Energiequelle. Brennholz gilt als CO2 Neutral und hat weitere Vorteile. Diese Möglichkeiten gibt es mit Holz zu Heizen.

7 min Lesezeit
Holz zum Heizen
Adobe Stock Von WinWin

Brennholz wird seit Urzeiten zum Heizen von Behausungen verwendet, und ist auch heute noch ein beliebtes Energiemittel. Doch ist das in Zeiten schwindender Wälder und dem drohenden Klimawandel überhaupt noch zeitgemäß? Laut Aussage des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft erspart uns der Einsatz von Holz als Energiequelle jährlich den Ausstoß von ca. 32 Millionen Tonnen CO₂. In Deutschland gibt es über eine Million Haushalte, die Holz zum Heizen nutzen. Außerdem gibt es weitere 11 Millionen Haushalte, in denen eine Heizanlage mit Holz als ergänzende Wärmequelle dient. Erneuerbare Energiequellen machen rund 16 % der Wärmversorgung in Deutschland aus, und ca. 65 % dieser Energien werden aus nachhaltigem Brennholz gewonnen. Also ein ziemlich großer Anteil, der im Moment einen wichtigen Teil der Energieversorgung in Deutschland darstellt. Es ist aber auch ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor.

Warum zählt Holz zu den erneuerbaren Energien?

Brennholz gilt in Deutschland als erneuerbare Energiequelle. Das liegt daran, dass Brennholz aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen wird, nämlich aus Bäumen, die speziell für die Holzproduktion angebaut oder aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern entnommen werden.

Diese Bäume können kontinuierlich nachgepflanzt werden, um den Bestand aufrechtzuerhalten. Im Gegensatz zu fossilen Brennstoffen, wie Kohle oder Öl, deren Vorräte begrenzt sind und deren Verbrennung zur Freisetzung von Treibhausgasen führt, ist Brennholz CO₂-neutral.

Verweis extern: Informationen zur Klimaneutralität von Heizen mit Holz.

Update: 07.07.2023 – Gerade habe ich das gesehen und das unterschreibt noch mal, warum Holz nicht nur als erneuerbare Energiequelle zählt, sondern auch noch wichtig ist sich das Thema näher auszusehen.

„Holz ist eine wichtige erneuerbare Energiequelle, die einen Großteil der Heizungswärme im privaten Bereich liefert. Beim Verbrennen von Holz wird nur die Menge an Kohlenstoffdioxid freigesetzt, die der Baum während des Wachstums aufgenommen hat. Somit entsteht ein geschlossener Kreislauf. In Deutschland wird eine nachhaltige Forstwirtschaft betrieben, bei der weniger Holz geerntet wird als nachwächst. Die Verwendung von Holz als Brennstoff reduziert den Verbrauch fossiler Brennstoffe und trägt zur Reduzierung von Treibhausgasen bei. Zudem sind moderne Holzfeuerungen mit optimierter Technologie und Luftführung umweltfreundlicher und erzeugen geringere Emissionen. Der Verkauf von Brennholz dient auch der Einnahmequelle für die Forst- und Landwirtschaft sowie der Waldpflege. Es ist wichtig, Holz mit modernen und umweltgerechten Geräten zu verbrennen, um eine saubere Verbrennung und niedrigere Emissionen zu gewährleisten.

Warum gilt Holz zum Heizen als CO₂-neutral?

Brennholz gilt als klimaneutral, weil es während seines Wachstums nur so viel Kohlendioxid aus der Atmosphäre aufnimmt, wie bei seiner Verbrennung freigesetzt wird. Dies liegt an einem natürlichen Kreislauf, der als Kohlenstoffkreislauf bezeichnet wird.

Bäume nehmen während ihres Wachstums Kohlendioxid aus der Atmosphäre auf und speichern es in Form von Kohlenstoff in ihrem Holz, in Ästen, Blättern und Wurzeln. Dieser Prozess wird als Kohlenstoffbindung bezeichnet. Wird nun das Brennholz verbrannt, wird das im Holz gespeicherte Kohlenstoff wieder in Form von CO₂ freigesetzt.

Da die Menge an freigesetztem CO₂ beim Verbrennen von Brennholz der Menge entspricht, die der Baum während seines Wachstums aufgenommen hat, gilt die Verbrennung von Brennholz als klimaneutral. Es handelt sich dabei um einen geschlossenen Kreislauf, bei dem kein zusätzliches Kohlendioxid in die Atmosphäre gelangt. Solange neue Bäume nachgepflanzt werden, um das gefällte Holz zu ersetzen, kann der Kohlenstoffkreislauf aufrechterhalten werden.

Welche Vorteile hat die Verwendung von Brennholz?

Die Nutzung von Brennholz als erneuerbare Energie hat auch andere positive Auswirkungen. Sie trägt zur regionalen Wertschöpfung bei, da das Holz häufig aus der näheren Umgebung stammt und die lokale Wirtschaft unterstützt. Zudem schafft sie Arbeitsplätze in der Forst- und Holzindustrie.

Die Verbrennung von Brennholz erfolgt meist in modernen, effizienten Holzheizungen, die eine umweltfreundliche und kostengünstige Wärmeversorgung ermöglichen. Dadurch kann der Einsatz von fossilen Energieträgern reduziert und die Abhängigkeit von Importen verringert werden.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die nachhaltige Nutzung von Brennholz gewährleistet sein muss, um die positiven Effekte zu erhalten. Das bedeutet, dass die Holzernte im Einklang mit den Prinzipien der nachhaltigen Forstwirtschaft erfolgen sollte, um den Wald langfristig zu schützen und seine Funktionen zu erhalten. Zudem sollten moderne Verbrennungstechnologien zum Einsatz kommen, um Emissionen und Feinstaubbelastung zu minimieren.

Welche Möglichkeiten gibt es in Deutschland, mit Holz zu heizen?

Wir stellen euch hier die gängigsten Methoden vor, dein Zuhause mit Holz zu heizen:

  • Holzpellet-Heizungen: Holzpellet-Heizungen werden immer beliebter, insbesondere in Wohnhäusern und größeren Gebäuden. Holzpellets sind kleine, gepresste Holzstücke, die aus Sägemehl und anderen Holzabfällen hergestellt werden. Diese Pellets können in speziellen Pelletöfen oder Pelletkesseln verbrannt werden, um Wärme zu erzeugen. Holzpellet-Heizungen sind automatisiert und bieten eine bequeme und effiziente Methode zur Holzverbrennung
  • Scheitholzheizungen: Scheitholzheizungen sind eine traditionelle Möglichkeit, mit Holz zu heizen. Sie umfassen Holzvergaserkessel, Holzkessel oder auch Holzvergaseröfen, bei denen Holzscheite verbrannt werden, um Wärme zu erzeugen. Scheitholzheizungen erfordern jedoch manuelle Beschickung und regelmäßiges Nachlegen von Holzscheiten
  • Hackschnitzelheizungen: Hackschnitzelheizungen nutzen gehäckseltes Holz als Brennstoff. Hackschnitzel sind größere Holzspäne, die aus Holzabfällen oder speziell angebauten Energieholzplantagen stammen können. Hackschnitzelheizungen werden oft in größeren Gebäuden oder Wärmenetzen eingesetzt und erfordern spezielle Anlagen zur Lagerung und Zuführung der Hackschnitzel

Wie kann ich sicherstellen, dass mein Brennholz aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt?

Um sicherzustellen, dass Brennholz nachhaltig ist, gibt es verschiedene Maßnahmen und Zertifizierungen, die angewendet werden können. Hier sind einige Möglichkeiten, wie die nachhaltige Nutzung von Brennholz gewährleistet werden kann:

  • Nachhaltige Forstwirtschaft: Eine wichtige Voraussetzung ist die Holzernte im Rahmen einer nachhaltigen Forstwirtschaft. Das bedeutet, dass bei der Holzernte der Wald und seine Funktionen erhalten bleiben. Es werden nur so viele Bäume gefällt, wie nachwachsen können, und die Arbeiten werden so durchgeführt, dass der Boden und andere Ökosysteme geschützt werden. In Deutschland wird die Holzernte und die Wiederaufforstung oft durch staatliche Forstbetriebe durchgeführt und sichergestellt
  • Zertifizierungssysteme: Es gibt verschiedene Zertifizierungssysteme wie beispielsweise das FSC (Forest Stewardship Council) oder PEFC (Programme for the Endorsement of Forest Certification), die sicherstellen, dass das Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammt. Durch diese Zertifizierungen wird gewährleistet, dass bestimmte Standards für die Waldbewirtschaftung eingehalten werden
  • Regionale Beschaffung: Die Wahl von regionalen Brennholzanbietern kann helfen, die Nachverfolgbarkeit des Holzes zu verbessern. Durch den Kauf von Brennholz aus der näheren Umgebung kann man sicherstellen, dass das Holz aus nachhaltigen Quellen stammt und keine langen Transportwege nötig sind
  • Transparente Lieferketten: Es ist wichtig, dass die Lieferkette des Brennholzes transparent ist, wenn die Hölzer nicht aus Deutschland stammen. Das bedeutet, dass der Weg des Holzes vom Wald bis zum Verbraucher nachvollziehbar ist. Dies kann durch klare Dokumentation und Rückverfolgbarkeit gewährleistet werden

Wie sieht die aktuelle politische Situation in Bezug auf Holz zum Heizen aus?

Um Brennholz als nachhaltige Energiequelle ist eine politische Diskussion entbrannt, die viele Waldbesitzer und auch Privatleute aufgeschreckt hat. Denn im Januar 2023 wurde eine Änderung der EU-weiten RED-Richtlinie (Regenerative Energie Directive) beschlossen. Laut dieser sollte Holz nicht weiter als erneuerbare Energiequelle angesehen werden. Damit wäre es nicht mehr förderfähig und alle Subventionen an Waldbauern und Forstbesitzer würden eingestellt werden.

Dagegen schlossen sich rasch rund 250.000 Mitglieder aus der Land- und Forstwirtschaft zusammen, die gemeinsam etwa 2,4 Millionen Hektar Wald bewirtschaften. Nach großem Protest gegen die neuen Bestimmungen und einem Brief an die Verantwortlichen wurden die Änderungen nochmals überarbeitet.

Bestimmungen: Der ursprüngliche Parlamentsbeschluss wurde nun Ende März 2023 nochmals korrigiert, und somit gilt: Brennholz bleibt auch weiterhin als erneuerbare Energie anerkannt und bleibt somit förderfähig. Die Nutzung von Holz als klimafreundliche Energiequelle kann so weiterhin von den EU-Mitgliedsstaaten in den Mix erneuerbarer Energien eingerechnet werden.

Lediglich die Nutzung von hochqualitativem Rundholz als Brennholz zur Energieerzeugung fällt aus der Förderung heraus.

Besonderer Schutz für Holz zum Heizen aus alten Waldbeständen

Geerntetes Holz aus sogenannten alten und schützenswerten Wäldern unterliegt besonderen Auflagen. Was als alter und schützenswerter Wald gilt, legen die Mitgliedsstaaten allerdings selbst fest.

Besonders Urwälder, Moore, Feuchtgebiete und Gebiete mit besonders hoher Artenvielfalt im Wald sollen vor zu hoher Holzernte und Einschlag geschützt werden. Denn nur so lässt sich die große Vielfalt unserer Natur auch weiterhin für die Nachwelt erhalten.

Anlagen zur Herstellung von Brennstoffen aus Biomasse müssen zukünftig ein Unbedenklichkeits-Zertifikat vorweisen, dass die Holzbiomasse nicht aus geschützten Bereichen stammt.

Holzbiomasse muss nach dem Kaskaden-Prinzip verwendet werden

Unter Kaskadennutzung beim Rohstoff Holz versteht man die mehrfache Verwendung desselben Holzes in unterschiedlichen Anwendungen und Produkten, bevor es letztendlich energetisch genutzt wird.

Die Kaskadennutzung basiert auf dem Prinzip, das Holz als wertvoller nachwachsender Rohstoff möglichst effizient und vielseitig genutzt werden soll, um eine maximale Wertschöpfung zu erzielen und Ressourcen optimal zu nutzen. Dabei wird das Holz in verschiedenen Stufen oder Ebenen der Wertschöpfungskette verwendet, bevor es schließlich als Brennholz oder zur Energieerzeugung genutzt wird.

Die verschiedenen Stufen der Kaskadennutzung können wie folgt aussehen:

  • Hochwertige Nutzung: Das Holz wird in hochwertigen Produkten mit langer Lebensdauer eingesetzt, wie zum Beispiel im Möbelbau, im Innenausbau, für hochwertige Holzkonstruktionen oder als Baumaterial im Bauwesen. Hier wird das Holz möglichst lange genutzt, bevor es seine Funktion erfüllt hat oder aufgrund von Verschleiß, Alterung oder anderen Gründen nicht mehr weiterverwendet werden kann
  • Mittelwertige Nutzung: Nachdem das Holz in hochwertigen Produkten seine Hauptfunktion erfüllt hat, kann es in mittelwertigen Anwendungen weiterverwendet werden. Das können beispielsweise Holzverpackungen, Paletten, Holzböden oder Holzwerkstoffe sein. Auch hier wird das Holz möglichst lange genutzt, bevor es für die nächste Stufe der Kaskadennutzung verwendet wird
  • Niedrigwertige Nutzung oder energetische Verwertung: Wenn das Holz nicht mehr für hoch- oder mittelwertige Anwendungen geeignet ist, kann es noch für die energetische Nutzung verwendet werden. Das bedeutet, dass es zur Verbrennung als Brennholz, in Holzpellet-Heizungen, Hackschnitzel-Heizungen oder Biomassekraftwerken genutzt wird, um Wärme oder Strom zu erzeugen. Die energetische Verwertung ist die letzte Stufe der Kaskadennutzung

Die Kaskadennutzung trägt dazu bei, die Nutzung des Holzes zu optimieren und die Effizienz der Ressourcennutzung zu steigern. Indem das Holz in verschiedenen Anwendungen wiederverwendet wird, wird seine Nutzungsdauer verlängert, was zu einer Reduzierung des Holzeinsatzes insgesamt führen kann.

Fazit – Holz zum Heizen zählt weiter als erneuerbare Energie

Brennholz ist als wichtiger Bestandteil in der Energieversorgung aktuell nicht wegzudenken, denn es hat viele Vorteile, die man nutzen kann, wenn man die Anforderungen an nachhaltige Forstwirtschaft einhält.

Dieses Geschenk der Natur dürfen wir nutzen, allerdings nur, soweit wir auch darauf achten, keinen Raubbau an den Wäldern zu betreiben, und weiterhin Schutzgebiete einzurichten.

Die Nachbesserung der Kommission Brennholz auch weiterhin als förderfähige und nachhaltige Energiequelle war wichtig und richtig. Denn was hätten all die Menschen tun sollen, die aktuell auf preiswertes Brennholz angewiesen sind? Ebenso die Waldbauern und Forstbesitzer, die auf die Einnahmen zur Pflege des Waldes angewiesen sind.

Denny

Die Leidenschaft, mit der Kunst der Worte Sachverhalte verständlicher zu machen und Menschen zu begeistern, begleitet mich seit meiner Jugend. Jedoch war es mir erst nach einigen Jahren der Reife vergönnt, meiner Passion auch beruflich zu folgen. So ist es mir nach meiner schulischen und beruflichen Laufbahn möglich gewesen als freier Texter verschiedenste Projekte zu unterstützen. Dabei liegen mir besonders Themen rund um Nachhaltigkeit, freies Geld verdienen und Persönlichkeitsentwicklung am Herzen. Denn ich möchte Menschen und vor allem deren Visionen dabei helfen, sich zu verwirklichen und Gutes in die Welt zu tragen.

(Bildquelle: Adobe Stock Von Ustas)