Ist Sonnenlicht eine erneuerbare Energiequelle?

Sonnenenergie gilt als dauerhafte Energiequelle, aber ist Sonnenlicht eine erneuerbare Energiequelle? Wie nachhaltig aber ist eine Photovoltaikanlage?

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Sonnenlicht als Energiequelle
Bild von Joe auf Pixabay

Oftmals liest man im Zusammenhang mit erneuerbaren Energien auch von Sonnenenergie, Photovoltaik und Solarthermie. Ist jetzt aber Sonnenlicht eine erneuerbare Energiequelle? Streng genommen nein, da es sich eben nicht erneuern kann.

Die Sonne ist ein Stern, und in ihrem Inneren findet jeden Tag eine Kernreaktion statt, in der sie Wasserstoff-Atome zu Helium verschmilzt. Die sogenannte Kernfusion. Bei dieser Reaktion werden große Mengen Lichtteilchen und Strahlung abgegeben.

Hinweis intern: Gerne auch hier nachlesen, was überhaupt erneuerbare / regenerative Energien sind.

Nur dadurch kann sie uns überhaupt die riesigen Energie- und Lichtmengen liefern, die es benötigt, damit auf der Erde überhaupt Leben entstehen kann. Allerdings ist das Leben der Sonne begrenzt, da der verfügbare Wasserstoff irgendwann aufgebraucht sein wird. Wenn das passiert, verwandelt sie sich erst mal in einen roten Riesen und wird das gesamte Sonnensystem verschlucken, und somit auch das Leben auf der Erde vernichten.

Doch keine Panik! Nach Berechnungen von Astrophysikern bleiben uns wohl aber noch ca. 5 Milliarden Jahre, bis der Sonne der Saft ausgeht. Deswegen kann man eigentlich nicht sagen, dass Sonnenlicht eine erneuerbare Energiequelle darstellt. Allerdings wird die Menschheit diesen Punkt aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mehr miterleben, daher wird oft trotzdem von erneuerbarer Energie gesprochen.

Update gut zu wissen: Auch Wasserstoff ist ein Energieträger – erfahrt mehr über Wasserstoff und seine Einsatzbereiche.

Wie nachhaltig ist eine Photovoltaikanlage?

Dabei gibt es mehrere Betrachtungsweisen, die alle ihre Berechtigung haben. Nachhaltigkeit in dem Kontext bedeutet, dass kein CO₂ für die Generierung der Energie, in dem Fall Strom, in die Atmosphäre geblasen wird.

In diesem Punkt ist eine Photovoltaikanlage sogar sehr nachhaltig. Doch das ist nicht der einzige Punkt, der in die Statistik einfließt. Auch die Herstellung der Solaranlage spielt eine entscheidende Rolle beim Thema Nachhaltigkeit.

Die meisten Solaranlagen basieren auf Silizium, dieses natürliche Mineral kommt auf der Erde natürlicherweise vor und ist vollkommen ungiftig. Und auch sonst werden in der Regel keine umweltschädlichen Stoffe verbaut.

Lesetip: Strom aus Sonnenenergie gewinnen – wie es funktioniert.

Anders sieht es bei der Reinigung aus

Allerdings wird bei der Fertigung, zur Reinigung der Beschichtungsanlagen oft Stickstoff-Trifluorid verwendet. Dieses ist um ein Vielfaches schädlicher als Kohlenstoffdioxid, und gelangt in kleinen Mengen bei der Produktion in die Atmosphäre. In manchen Modulen werden auch gefährliche Schwermetalle wie Blei, Selen, Cadmium oder Antimon verbaut. Daher ist unbedingt darauf zu achten, die Module nicht zu beschädigen, da die Stoffe sonst austreten können. Bei unsachgemäßem Recycling besteht eine Gefahr für die Umwelt.

Ein anderer Punkt ist die sogenannte energetische Amortisation, das bedeutet, wie lange die Solaranlage braucht, um die bei der Produktion und Herstellung verbrauchte Energie zu erwirtschaften. Sodass sich die Installation auch klimatechnisch lohnt. Je nach Effizienz und Installationsort beträgt diese Zeit zwischen ein und drei Jahren.

Da bei Solaranlagen in Regel von einer Lebensdauer von 20 bis 40 Jahren ausgegangen wird, bis die Leistung der Module unter einen ansprechenden Ertragswert fallen, ist die Investition sowohl finanziell als auch klimatechnisch sinnvoll. Wenn also dieser Punkt überschritten ist, trägt die Photovoltaikanlage aktiv dazu bei, Treibhausemissionen einzusparen.

Eine besonders klimaschonende Produktion von Solarmodulen ist möglich, wenn die dafür verwendete Energie bereits aus erneuerbaren Energien wie Solarenergie und Windkraft gewonnen wird. Bei fossilen Brennstoffen wird dieser Punkt dagegen nie erreicht, da ständig neues Material zur Verbrennung benötigt wird.

Fazit Sonnenlicht ist „keine“ erneuerbare Energiequelle – Obacht bei der Produktion und Entsorgung von Photovoltaikanlagen

Solaranlagen können uns helfen, eine nachhaltigere Welt aufzubauen, und unsere Treibhausemissionen nachhaltig zu verringern. Dabei muss aber auf eine Produktions-Industrie geachtet werden, die sich bereits erneuerbarer Energien bedient, ansonsten wird das Problem nur verlagert. Außerdem muss auf fachgerechte Entsorgung und effektives Recycling alter Module geachtet werden, um einen ganzheitlichen Effekt zu erzielen.

Denny

Die Leidenschaft, mit der Kunst der Worte Sachverhalte verständlicher zu machen und Menschen zu begeistern, begleitet mich seit meiner Jugend. Jedoch war es mir erst nach einigen Jahren der Reife vergönnt, meiner Passion auch beruflich zu folgen. So ist es mir nach meiner schulischen und beruflichen Laufbahn möglich gewesen als freier Texter verschiedenste Projekte zu unterstützen. Dabei liegen mir besonders Themen rund um Nachhaltigkeit, freies Geld verdienen und Persönlichkeitsentwicklung am Herzen. Denn ich möchte Menschen und vor allem deren Visionen dabei helfen, sich zu verwirklichen und Gutes in die Welt zu tragen.

(Bildquelle: Adobe Stock Von Ustas)