Klimawandel – seine Folgen und das Tragen der Verantwortung

Menschengemachter Klimawandel gibt es nicht, rufen einige. Der Mensch ist am Wandel schuld, schreien andere. Wer trägt Verantwortung und was sind die Folgen?

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Klimawandel Folgen Verantwortung
Adobe Stock Von syahrir

Schon seit den 70er-Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts warnen vermehrt Wissenschaftler vor den Folgen für des Klimawandel, wenn weiterhin große Mengen an CO₂ und anderen Treibhausgasen in die Atmosphäre geblasen werden.

Lange Jahre wurden sie erfolgreich ignoriert und ihre Forschungen als Unsinn abgetan. Das wiedererstarkende Deutschland benötigte nach dem Krieg für den Wiederaufbau und den wirtschaftlichen Erfolg vor allem Kohle, Öl und Gas. Und so wurden die fossilen Brennstoffe ohne Rücksicht auf Verluste geplündert und verbrannt.

Dass das nicht ohne Folgen bleibt, sollte eigentlich jedem klar sein, doch wie es nun mal so ist, der Mensch versteht es erst, wenn die Folgen unmittelbar spürbar sind.

Folgen durch den Klimawandel

Der Klimawandel hat bereits weitreichende Auswirkungen auf die Umwelt, die Gesellschaft und die Wirtschaft. Wir haben die wichtigsten für dich aufgelistet:

    • Erhöhung der globalen Durchschnittstemperatur: Die durchschnittliche Temperatur auf der Erde steigt aufgrund der Zunahme von Treibhausgasemissionen. Seit dem Jahr 1880 hat sich die Temperatur auf der Erde bereits um 1,2 Grad erhöht. Dies hat bereits zu erhöhten Hitzewellen, Dürren, Überschwemmungen und Stürmen geführt, die auf den Klimawandel zurückzuführen sind
    • Veränderung von Ökosystemen: Der Klimawandel beeinflusst die biologische Vielfalt und kann zur Ausbreitung von Schädlingen und invasiven Arten führen, die ökologische Nischen besetzen und einheimische Arten verdrängen können. Auch die Grundlagen für die Produktion von Nahrungsmitteln können dadurch gefährdet werden, da viele Landstriche trockenerer und unfruchtbarer werden – siehe hier einen Neu veröffentlichten Artikel von uns – welchen Anteil hat der Mensch am Klimawandel.
    • Verlust von Lebensgrundlagen: Die Auswirkungen des Klimawandels können die menschlichen Siedlungen und Infrastrukturen bedrohen, einschließlich des Anstiegs des Meeresspiegels und des damit verbundenen Risikos von Überschwemmungen, Erdrutschen und Erdrutschen. Ca. 3 Milliarden Menschen leben in direkter Nähe zur Küste und könnten ihre Heimat durch den steigenden Meeresspiegel verlieren. Hier könnt ihr euch eine Simulation von „Google Maps Simulation zeigt Städte unter Wasser ansehen.
  • Erhöhung von Gesundheitsrisiken: Der Klimawandel kann direkt und indirekt die Gesundheit von Menschen beeinträchtigen, einschließlich Hitzestress, Atemwegsprobleme durch erhöhte Luftverschmutzung, Ausbreitung von Infektionskrankheiten durch veränderte Umweltbedingungen und Nahrungsmittelknappheit
  • Wirtschaftliche Auswirkungen: Der Klimawandel wird negative Auswirkungen auf Wirtschaftssektoren haben, einschließlich Landwirtschaft, Fischerei und Tourismus, und kann auch die Kosten für die Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels erhöhen

Fünfzig Jahre später bekommen wir nun die ersten Folgen hautnah zu spüren, auch wenn es immer noch einige Spezialisten gibt, die der Meinung sind, die aktuelle Erwärmung der Erde wäre nur eine ganz normale Periode im Laufe der Zeit. Doch es gibt stichhaltige Beweise, dass der Klimawandel menschengemacht ist.

Beweise für den Klimawandel durch den Menschen

Es gibt eine breite Palette von Beweisen für den Klimawandel, die von wissenschaftlichen Forschungen und Beobachtungen auf der ganzen Welt stammen. Hier sind einige Beispiele:

  • Temperaturmessungen: Globale Temperaturmessungen, die seit dem späten 19. Jahrhundert durchgeführt wurden, zeigen, dass sich die Erde im Laufe der Zeit erwärmt hat. In den letzten Jahrzehnten hat die Erderwärmung zugenommen, und die zehn wärmsten Jahre seit Beginn der Aufzeichnungen sind alle seit 1998 aufgetreten
  • Veränderungen in der Eisschmelze: Die beobachteten Veränderungen in der Eisschmelze auf der ganzen Welt sind ein weiterer Beweis für den Klimawandel. Die Arktis hat sich in den letzten Jahrzehnten aufgrund der Erwärmung etwa doppelt so schnell erwärmt wie der Rest der Welt, und die Eisbedeckung hat abgenommen. Die Gletscher in vielen Teilen der Welt schmelzen ebenfalls ab
  • Veränderungen in der Vegetation: Beobachtungen von Veränderungen in der Vegetation, wie zum Beispiel dem Beginn der Frühlingssaison, zeigen, dass sich das Klima auf der Erde ändert. Die Vegetationsperioden haben sich in vielen Teilen der Welt verlängert
  • Veränderungen in der Meeresoberflächentemperatur: Die Erwärmung der Meere ist ein weiterer wichtiger Indikator für den Klimawandel. Die Meeresoberflächentemperaturen haben in den letzten Jahrzehnten zugenommen, und die Ozeane absorbieren mehr als 90 % der zusätzlichen Wärme, die durch den Treibhauseffekt verursacht wird
  • Treibhausgas-Konzentrationen: Messungen von Treibhausgas-Konzentrationen in der Atmosphäre zeigen, dass die Konzentrationen von Kohlendioxid, Methan und anderen Treibhausgasen in den letzten Jahrzehnten stark angestiegen sind. Die erhöhte Konzentration in der Atmosphäre ist eine direkte Folge der menschlichen Aktivitäten wie Verbrennung fossiler Brennstoffe und Abholzung

Diese und viele andere wissenschaftliche Beobachtungen belegen den Klimawandel und zeigen, dass er durch menschliche Aktivitäten verursacht wird. Die Klimawissenschaftler nutzen viele verschiedene Methoden und Modelle, um die Zusammenhänge zwischen diesen verschiedenen Beweisen zu verstehen und Vorhersagen, über zukünftige Veränderungen treffen zu können.

Unterschied natürlicher und von Menschen gemachter Treibhauseffekt

Der natürliche Treibhauseffekt ist eine physiologische Reaktion der Atmosphäre, die hilft, unseren Planeten warm zu halten. Er wird verursacht durch Gase wie Kohlendioxid und Wasserdampf, die in der Atmosphäre gefangen sind und die Sonnenenergie absorbieren und reflektieren. Diese „Trapping“ Wirkung erwärmt die Erdoberfläche auf menschenfreundliche Temperaturen.

Der vom Menschen gemachte Treibhauseffekt stellt jedoch eine separate Sache dar. Dieser basiert hauptsächlich auf dem Ausstoß von Gasen wie Kohlenmonoxid und Kohlendioxid – vor allem durch den Einsatz fossiler Brennstoffe für Industrie, Landwirtschaft und Transport. Dadurch steigt die Menge an klimaschädlichen Gasen in der Luft über die Naturrhythmen hinaus an, was schließlich zu einer dramatisch gesteigerten Treibhausgasproduktion führt.

Im Gegensatz zum natürlichen Treibhauseffekt hat der vom Menschen gemachte Treibhauseffekt katastrophale Folgen: Es führt zur globalen Erwärmung, Klimawandel und Überschwemmungen in vielen Teilen der Welt. Daher ist es sowohl für uns als auch für unseren Planeten entscheidend, dieser Entwicklung entgegenzuwirken, indem wir energiesparendere Technologien nutzen und unseren Energieverbrauch reduzieren.

Was können und müssen wir tun, um den Klimawandel zu bremsen?

Es gibt viele effektive Maßnahmen, die wir ergreifen können, um den Klimawandel zu bekämpfen. Hier sind einige Beispiele:

    • Reduzierung von Treibhausgasen: Dies kann durch die Umstellung auf erneuerbare Energien wie Sonne, Wind und Wasserkraft, durch den Einsatz von neuen, umweltfreundlichen Technologien, die Reduzierung von Abfällen und den Umstieg auf klimafreundliche, öffentliche Verkehrsmittel und Fahrräder erreicht werden
    • Schutz von Wäldern und Ökosystemen: Wälder und andere Ökosysteme sind wichtige Kohlenstoffspeicher und können dazu beitragen, den Klimawandel zu bekämpfen. Außerdem produzieren sie den für uns lebensnotwendigen Sauerstoff und tragen zur Artenvielfalt bei. Der Schutz und die Wiederherstellung dieser Ökosysteme sind daher wichtige Maßnahmen
    • Förderung von Recycling: Die Optimierung der Kreislaufwirtschaft kann dazu beitragen, Abfall zu reduzieren und Ressourcen zu schonen. Durch die Vermeidung von Abfällen und die Wiederverwendung und das Recycling von Materialien kann der Treibhausgasausstoß reduziert werden
    • Förderung einer nachhaltigen Landwirtschaft: Die Landwirtschaft ist ein wichtiger Sektor, der zur Emission von Treibhausgasen beiträgt. Durch die Umstellung auf nachhaltige Anbaumethoden wie Agroforstwirtschaft, Permakultur und biologische Landwirtschaft kann der Ausstoß von Treibhausgasen reduziert werden. Besonders wichtig in dem Zusammenhang ist der Rückbau der Massentierhaltung
    • Förderung klimafreundlicher Verhaltensweisen: Jeder Einzelne kann seinen Teil dazu beitragen, den Klimawandel zu bekämpfen, indem er klimafreundliche Verhaltensweisen wie die Reduzierung des Energieverbrauchs, die Verwendung von umweltfreundlichen Produkten und die Unterstützung von Unternehmen und Regierungen, die sich für den Klimaschutz engagieren, fördert

Es gibt viele weitere Maßnahmen, die ergriffen werden können, um den Klimawandel zu bekämpfen, aber es ist wichtig, dass alle Beteiligten – Regierungen, Unternehmen und Einzelpersonen – gemeinsam handeln, um eine nachhaltige und klimafreundliche Zukunft zu schaffen, denn jeder Beitrag zählt!

Grundsätzliche Ursachen der Klimaveränderung

Die Hauptursache für die Veränderung des Klimas ist der Mensch. Durch unsere Aktivitäten wie der Verbrennung von fossilem Brennstoff, Landwirtschaft und Industrie stößt die Menschheit große Mengen an Treibhausgasen in die Atmosphäre aus. Diese Gase drapieren Wärme in der Atmosphäre und verursachen so einen Anstieg der Temperatur auf der Erde um rund einen Grad in den letzten 100 Jahren.

Ein weiterer Faktor, der zur Erderwärmung beiträgt, ist die sogenannte „Albedo-Effekt“. Dieser tritt auf, wenn helle Oberflächen wie Schnee und Eis reflektieren mehr Sonnenlicht als dunkle Oberflächen. Wenn es mehr Schnee und Eis gibt, kann mehr Sonnenlicht zurück in das All reflektiert werden und es entsteht weniger Wärme auf der Erde.

Es gibt jedoch auch natürliche Ursachen für die Erderwärmung. Die Sonne selbst steigert im Laufe der Zeit ihre Strahlung und dies kann zu einer Erwärmung des Planeten führen. Auch Vulkanausbrüche können Treibhausgase in die Atmosphäre freisetzen und so zur Erderwärmung beitragen.

Weitere informative Quellen

Selbst wenn wir nicht wissen, wer den Klimawandel zu verantworten hat, haben wir eine Meinung. Lesenswert ist die Aufbereitung der Webseite Helmholtz, in der die Behauptung beäugt wird, dass „schon über 500 Forscher bezweifeln den menschengemachten Klimawandel bezweifeln“.

Die Hamburger Universität kommt mit dem zweiten Outlook im Rahmen des „Hamburg Climate Futures Outlook“ zum Schluss: 5-Grad-Ziel nicht plausibel: Gesellschaftlicher Wandel wichtiger als physikalische Kipppunkte“. Aus der Studie geht hervor, dass die soziale Komponente, also das Verhalten des Menschen, des sozialen Kollektivs, eines der wichtigsten Aspekte ist, dem Klimawandel entgegenzutreten – gerne hier zum Nachlesen.

Der Klimawandel in der Weltpolitik

Der Klimawandel hat in den vergangenen Jahren zunehmend an Bedeutung in der Weltpolitik gewonnen. Die Bedrohung durch den Klimawandel wird von immer mehr Staaten und internationalen Organisationen als eine der drängendsten globalen Herausforderungen angesehen.

Die Klimaveränderungen können zu Konflikten führen, insbesondere in Ländern mit begrenzten Ressourcen und in Regionen, die von Dürren, Überschwemmungen oder anderen Wetterextremen betroffen sind. Oft sind das gerade die Länder, die ohnehin wirtschaftlich nicht besonders stark sind und so weitere Unterstützung benötigen.

Auf internationaler Ebene gibt es eine Reihe von Abkommen und Initiativen, die darauf abzielen, den Klimawandel zu bekämpfen. Das bekannteste ist das Pariser Abkommen, das 2015 von fast allen Ländern der Welt unterzeichnet wurde. Ziel des Abkommens ist es, die globale Erwärmung auf unter 2 Grad Celsius gegenüber vorindustriellen Werten zu begrenzen und Anstrengungen zu unternehmen, um die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen.

Update 07.07.2023 – Es sei immer noch möglich, die Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius bis zum Jahr 2100 zu begrenzen, so IPCC  auf der Frankfurter Rundschau. Dabei dürfte die Temperatur kurzzeitig über dieser Schwelle liegen. Zudem betont der IPCC, dass die Technologien für diesen Wandel bereits vorhanden sind und dass der Übergang von fossilen zu erneuerbaren Energien auch die nachhaltige Entwicklung fördert. Trotz dieser positiven Botschaften sind jedoch konkrete Maßnahmen erforderlich, um die globalen CO2-Emissionen bis 2030 um die Hälfte zu reduzieren und den Klimawandel einzudämmen. Die USA und die EU spielen dabei eine entscheidende Rolle mit ihren ambitionierten Klimaprogrammen und sollten andere Länder dazu ermutigen, ebenfalls mitzuziehen.

Auf nationaler Ebene haben viele Regierungen Programme und Initiativen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen eingeführt. Einige Länder haben auch ehrgeizige Ziele zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen festgelegt, darunter auch das Ziel, bis zu einem bestimmten Zeitpunkt komplett klimaneutral zu sein.

Fazit der Wandel, seine Folgen und das Tragen der Verantwortung

Der Klimawandel bedroht uns und die Lebensgrundlage vieler Lebewesen, daher ist es wichtig, dass wir uns den Konsequenzen bewusster werden, wenn wir nichts verändern. Denn wir wollen ja auch unseren Kindern und Enkeln eine lebenswerte Welt hinterlassen und keine verseuchte Wüste.

Wir haben sowohl das nötige Bewusstsein sowie das technische Know-how große Mengen an Energie auf umweltfreundlichem Wege zu erzeugen und so die Treibhausgasemissionen zu senken. Viele Programme und Versprechen der Politik weißen auch in eine gute Richtung, allerdings müssen diese auch zwingend eingehalten werden, um einen Effekt zu erzielen. Jeder Einzelne muss dafür seinen Beitrag leisten, mag er auch noch so klein sein!

Denny

Die Leidenschaft, mit der Kunst der Worte Sachverhalte verständlicher zu machen und Menschen zu begeistern, begleitet mich seit meiner Jugend. Jedoch war es mir erst nach einigen Jahren der Reife vergönnt, meiner Passion auch beruflich zu folgen. So ist es mir nach meiner schulischen und beruflichen Laufbahn möglich gewesen als freier Texter verschiedenste Projekte zu unterstützen. Dabei liegen mir besonders Themen rund um Nachhaltigkeit, freies Geld verdienen und Persönlichkeitsentwicklung am Herzen. Denn ich möchte Menschen und vor allem deren Visionen dabei helfen, sich zu verwirklichen und Gutes in die Welt zu tragen.

(Bildquelle: Adobe Stock Von Ustas)