Sonnenenergie – erneuerbare Energiequellen richtig nutzen

Sonnenenergie rentiert sich langfristig, besonders dann, wenn Du eine hohe Eigenverbrauch hast. Finde heraus, wie hoch die Ersparnis mit Photovoltaik ist

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Sonnenenergie als erneuerbare Energiequelle nutzen
Photo by Manny Becerra on Unsplash

Eine thermische Solaranlage ist die zweite Option, die Sonnenenergie zu nutzen. Thermische Solaranlagen erzeugen aus der Sonnenenergie im Gegensatz zu PV-Anlagen keinen Strom, sondern nutzbare Heizwärme. Dementsprechend bestehen solche Anlagen nicht aus Solarzellen, sondern aus sogenannten Solarkollektoren.

Solarkollektoren erwärmen sich in der Sonne. Die aufgenommene Sonnenenergie wird direkt an eine Solarflüssigkeit übertragen. Diese zirkuliert im Kreislauf und transportiert so die Sonnenenergie in den Solarspeicher. Dieser befindet sich im Haus und nutzt als Medium Wasser. Von dort gelangt die Wärme dann in den Kreislauf der Heizung oder erwärmt das Warmwasser. Pro Jahr liefert eine solche thermische Solaranlage zwischen 250 und 600 Kilowattstunden nutzbarer Wärmeenergie pro Quadratmeter an Kollektorfläche.

Welche Optionen haben Hausbesitzer und Mieter, um Sonnenenergie zu nutzen?

Der klassische Installationsort für Photovoltaik und solarthermische Anlagen ist das Dach. Es bietet meist vorteilhafte oder sogar optimale Bedingungen. Oft ist eine Seite des Daches nach Süden ausgerichtet, und Schrägdächer bieten einen guten Winkel für die Nutzung der Sonnenenergie. Außerdem sind die Bereiche auf dem Dach oft frei von Schatten, was wichtig für einen hohen Ertrag ist. Grundsätzlich ist aber auch eine Installation auf dem Boden im Garten möglich.

Relativ neu sind die sogenannten Balkonkraftwerke. Dies sind kleine, anschlussfertige Anlagen für die Photovoltaik. Du kannst sie auch als Mieter direkt auf Deinem Balkon installieren und die Sonnenenergie in Form von Photovoltaik nutzen. Zum Anschluss ist nur die Absprache mit dem Vermieter sowie dem Netzbetreiber erforderlich, solange die Leistung unter 600 Watt liegt.

Wann amortisieren sich Investitionen in Sonnenenergie und Photovoltaik?

Bei jeder Investition geht es auch um die Wirtschaftlichkeit. Gerade bei so teuren Anschaffungen wie einer Photovoltaikanlage oder Solarpaneelen willst Du sicherlich wissen, ob und wann es sich lohnt.

Ausschlaggebend für eine solche Rechnung sind zwei Faktoren. Dies ist zum einen der Grad der Eigennutzung und zum anderen der Preis der Energie, den Du im Ausgleich zahlen müsstest. Diese Rechnung lässt sich sowohl für Photovoltaik als auch für thermische Solaranlagen aufstellen.

Bei der Photovoltaik geht es darum, wie teuer Dein normaler Strompreis pro Kilowattstunde ist und wie viel des erzeugten Stroms Du selber nutzt. Diese Daten findest Du vergleichsweise einfach heraus. Als Anhaltspunkt nutzt Du Deinen Stromverbrauch des Vorjahres. Dann lässt sich anhand der Leistung der geplanten Anlage ungefähr abschätzen, wie viel Strom Du per Photovoltaik erzeugen wirst. Bei einem Eigennutzungsanteil von 50 bis 60 Prozent kannst Du dann einerseits ausrechnen, wie viel Du durch die Einspeisevergütung erwirtschaftest. Andererseits kannst Du so auch errechnen, um wie viel Dein Stromverbrauch durch die Eigennutzung sinkt. Multipliziert mit dem Strompreis findest Du die Ersparnis durch die Photovoltaik heraus. Einspeisevergütung und Ersparnis der Stromkosten addierst Du und stellst dies den Investitionskosten in die Photovoltaik gegenüber.

So kannst Du abschätzen, nach wie vielen Jahren sich die Investition in die Photovoltaik amortisiert. Dabei sind die wahrscheinlich weiter steigenden Strompreise noch nicht einkalkuliert. Die Erfahrung aus der Vergangenheit zeigt, wie sich der Strompreis im Laufe der Lebensdauer einer PV-Anlage verändert. Wer diese Kalkulation im Jahr 2002 gemacht hat, rechnete mit einem Strompreis von 16,11 Cent pro Kilowattstunde. 2020 hingegen liegt der durchschnittliche Strompreis pro Kilowattstunde in Deutschland bereits bei knapp 35 Cent, also mehr als dem Doppelten. Das Ziel ist es, eine Amortisation in weniger als 20 Jahren zu erreichen. Dies ist auch ein guter Anhaltspunkt für die Lebensdauer einer Anlage mit Photovoltaik.

Exakte Aufschlüsselung der Stromproduktion mittels App

Im Betrieb gelingt die Kalkulation dann noch einfacher. Der Stromzähler zeigt Dir exakt an, welche Menge an Strom Deine Photovoltaikanlage produziert und wie viel ins öffentliche Stromnetz eingespeist wird. Auf diesem Weg kannst Du die Ersparnis sehr genau kalkulieren. Für die meisten Anlagen gibt es auch Apps, die Dir die Stromproduktion exakt aufschlüsseln.

Bei thermischen Solaranlagen, die Dir aus der Sonnenenergie Heizwärme liefern, ist die exakte Kalkulation etwas schwerer. Auch hier kannst Du Verbrauchwerte aus der Vergangenheit als Berechnungsgrundlage einsetzen. Dies gelingt sowohl bei Erdgas als auch bei Heizungen mit Öl, Wärmepumpen oder Pellets. In allen Fällen hast Du einen Anhaltspunkt für den Verbrauch – entweder direkt über die Abrechnung des Versorgers oder über die Kosten für den Kauf von Brennstoff.

Dann rechnest Du jährlich aus, um welchen Faktor Dein Verbrauch gesunken ist. Multipliziert mit dem aktuellen Einkaufspreis des jeweiligen Energieträgers identifizierst Du die Ersparnis durch die Sonnenenergie. Erfahrungswerte zeigen, dass eine thermische Solaranlage bei einem Einfamilienhaus den jährlichen Energiebedarf um etwa 20 bis 30 Prozent reduziert. Mit diesem Wert und anhand Deiner jährlichen Heizkosten kannst Du bereits vor der Investition abschätzen, ob und wann sich eine Anschaffung rentiert.

Einwurf: Sonnenlicht, gilt das als erneuerbare Energiequelle? Hier kannst du die Feinheiten des Begriffes nachlesen.

Fazit Photovoltaik- Solaranlage auf lange Sicht rentable bei hohem Eingenverbrauch

Photovoltaik- und Solaranlagen sind gute Optionen, um erneuerbare Energiequellen zu erschließen. Inzwischen gibt es viele Lösungen für die Nutzung der Sonnenenergie – unabhängig davon, ob Du ein Eigenheim besitzt oder zur Miete wohnst. Die Investition in die Sonnenenergie rentiert sich vor allem langfristig – besonders dann, wenn Du eine hohe Eigennutzungsquote erreichst. Hier kannst du mehr Informationen zum Thema Amortisation nachlesen.