Biogasanlage selber bauen für zuhause – was zu beachten gilt

Kann ich eine Biogasanlage für Zuhause selber bauen? Worauf muss ich dabei achten? Regelmäßige Kontrollen? Aufstellung? Entdecke hier Deine Möglichkeiten!

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Biogasanlage selber bauen Infos
Bild von Herbert auf Pixabay

Organische Abfälle sind eine der Grundlagen dafür, dass eine Biogasanlage das wertvolle und nachhaltige Biogas herstellen kann. Vielleicht denkst Du darüber nach, Deinen Biomüll zu verwenden, um auf diese Weise Dein Haus mit Energie zu versorgen. Eine Biogasanlage selber bauen für zuhause wäre in dem Zusammenhang natürlich optimal. Aber geht das überhaupt und was ist dabei zu beachten?

Fakt ist, dass sich Biogasanlagen aktuell vor allem dann lohnen, wenn Du einen landwirtschaftlichen Betrieb oder die Möglichkeit hast, organische Abfälle in großen Mengen einzusetzen. Bisher gibt es kaum Möglichkeit, eine solche Anlage für ein Einfamilienhaus einzusetzen. Es würde sich einfach nicht rentieren. Jetzt beginnen die ersten Unternehmen allerdings damit, Mini-Biogasanlagen anzubieten.

Interessierst Du Dich für eine Mini-Biogasanlage ist es interessant zu wissen, wie diese funktioniert und welche Kosten für die Mini-Biogasanlage auf dich zukommen. Aktuelle Anlagen sind so konzipiert, dass diese erst einmal mit Wasser gefüllt werden. Anschließend gibst Du die organischen Abfälle dazu. Die Grundlage ist ein Durchlaufsystem. Bakterien im Wasser sorgen dafür, dass die Abfälle zersetzt werden. Das Gas entsteht und geht durch einen Filter.

Neben dem Biogas wird ein Dünger in der Maschine erstellt. Eigentlich ist er ein Abfallprodukt. Gerade für die Nutzung in heimischen Garten oder auf dem Balkon ist der Dünger sehr gut geeignet.

Der Betrieb einer Biogasanlage für zuhause funktioniert in der Regel mit Küchenabfällen sowie mit tierischem Dünger. Teilweise ist eine Kombination mit einer Bio-Toilette möglich.

Die wichtigsten Fakten zur Mini-Biogasanlage

Es gibt zwei Möglichkeiten, um in Deinem eigenen Zuhause eine Biogasanlage zu installieren. Du kannst Dich für eine Anlage eines Unternehmens entscheiden und diese selbst aufbauen. Du kannst aber auch ganz allein aktiv werden und, dank Anleitungen im Internet, die Anlage komplett selbst von Grund auf installieren. Bei beiden Varianten sind die folgenden Fakten wichtig:

Die Aufstellung einer Biogasanlage

Eine Biogasanlage solltest Du nur im Außenbereich aufstellen und dafür sorgen, dass sie sich auf einem festen Untergrund befindet. Zur Not ist es empfehlenswert, einen Bereich erst zu pflastern und dort dann die Anlage zu installieren. Bei der Auswahl des Standortes solltest Du schauen, dass ausreichend Sonne auf die Anlage scheint. Die allgemeinen Empfehlungen lauten, dass die Temperatur bei der Anlage bei rund 20 Grad mindestens liegen sollte, damit der Kreislauf auch optimal funktioniert. Die Bakterien benötigen Wärme, um gut arbeiten zu können. Bedenke, dass das Gas leicht entflammt werden kann. Daher sollte sich keine Zündquelle in der Nähe befinden, wie ein Grill oder ähnliches.

Verweis: Wer nicht zwingend selber bauen möchte, kann sich auch mit dem Gedanken einer 10 kW Komplettanlage auseinandersetzen.

Nutzung von Bio-Dünger

Wenn Du eine Biogasanlage für Dein Zuhause baust, stellst Du auf diese Weise auch Dünger her. Es handelt sich hierbei um Bio-Dünger, den Du problemlos für Deinen Garten verwenden kannst. Im Vergleich zum Kompost hat der Bio-Dünger den Vorteil, dass Du ihn für die Pflanzen und für die Erde verwenden kannst. Er enthält eine Vielzahl an Nährstoffen und Mineralien. Wie viel Dünger entsteht, hängt davon ab, wie viel Bio-Abfall Du in die Anlage gibst. Der Dünger kann aber nur dann verwendet werden, wenn Du Dein Biogas nicht in Kombination mit einer Bio-Toilette herstellst.

Regelmäßige Kontrolle sind wichtig

Auch dann, wenn Du die Anlage selbst baust, solltest Du die Pflege und Wartung nicht aus den Augen verlieren. Grundsätzlich gibt es hier nicht viel für Dich zu tun, außer die Anlage mit Bio-Abfällen zu füllen. Allerdings verfügt die Anlage über einen Filter und genau dieser Filter sollte in einem Abstand von sechs bis 12 Monaten gewechselt werden. So stellst Du Sicher, dass es nicht zu einer Geruchsbildung kommt. Einwurf: Auch interessant, Aktivkohlefilter gegen Schwefelwasserstoff im Biogas.

Verweis intern: Wie sieht es aus, wenn du Biogas als Privatperson einspeisen möchtest, ist das so einfach?

Geduld ist wichtig

Nachdem Du die Biogasanlage aufgebaut hast, dauert es eine gewisse Zeit, bis Du die ersten Ergebnisse bekommst. Abhängig von der Temperatur, die im Umfeld herrscht, dauert es etwa drei bis vier Wochen, bis durch den Kreislauf das Biogas entsteht und alles in Schwung kommt.

Zu bedenken ist, dass Du mit einer selbst gebauten Biogasanlage für Dein Zuhause nicht den kompletten Energiebedarf decken kannst. Je nachdem, wie die Anlage gebaut ist, wirst Du vermutlich ausreichend Biogas erhalten, um damit eine bis zwei Stunden kochen zu können.

Verweis: Hier der Artikel, wenn du eine Biogasanlage kaufen und nicht bauen möchtest.

Fazit – eine Biogasanlage für zuhause ist eine kleine Herausforderung

Es gibt die Möglichkeit, für zuhause eine eigene kleine Biogasanlage zu bauen. Derzeit gibt es kaum Anlagen am Markt, die auf die Nutzung für ein Eigenheim zugeschnitten sind. Einige Unternehmen feilen aber bereits an der Umsetzung und haben erste Modelle veröffentlicht. Zudem findest Du Anleitungen, welche Materialien Du benötigst, wenn Du die Anlage komplett selbst bauen und nicht auf Bausätze zurückgreifen möchtest. Lohnenswert für die Komplettversorgung des Haushaltes ist eine Biogasanlage aber (noch) nicht.