Braucht eine Biogasanlage auch ein Blockheizkraftwerk?

Als Privatperson selber Biogas erzeugen um Wärme zu nutzen, geht auch ohne ein Blockheizkraftwerk. Aber in welchem Fall brauchst du ein Blockheizkraftwerk?

3 min Lesezeit
BHKW nötig bei eigenem Biogas?
Adobe Stock Von makasana photo

Wärme mittel Biogas als Privatperson zu erzeugen ist eine angenehme Vorstellung. Das geht auch ohne ein Blockheizkraftwerk. Wie sieht es aber aus, wenn du nicht nur Wärme sondern auch Strom effizient nutzen möchtest?

Nutzung von selbsterzeugtem Biogas zur Nutzung von Wärme

Ein privater Nutzer einer Biogasanlage muss nicht unbedingt ein Blockheizkraftwerk (BHKW) besitzen. Eine Biogasanlage allein erzeugt Biogas durch die anaerobe Vergärung von organischen Materialien wie Biomasse (Abfälle, Essensreste etc.) Das produzierte Biogas kann jedoch auf verschiedene Arten genutzt werden.

Wenn der private Nutzer hauptsächlich Wärmeenergie benötigt, kann das Biogas direkt in einem speziellen Heizsystem verbrannt werden, um Wärme zu erzeugen. Diese Wärme kann zum Beispiel für die Beheizung von Wohngebäuden oder Warmwasser genutzt werden.

Neben Wärme auch noch Strom nutzen

Wenn jedoch sowohl Wärme als auch Strom benötigt werden, bietet sich ein Blockheizkraftwerk an. Ein BHKW nutzt das Biogas zur Stromerzeugung in einem Verbrennungsmotor oder einer Gasturbine und nutzt die dabei entstehende Abwärme zur Wärmegewinnung. Dadurch kann der private Nutzer sowohl Strom als auch Wärme aus dem Biogas gewinnen und effizient nutzen.

Die Entscheidung für ein Blockheizkraftwerk hängt von den individuellen Anforderungen des privaten Nutzers ab, einschließlich des Energiebedarfs, der Verfügbarkeit von Biogas und den finanziellen Möglichkeiten für die Anschaffung und den Betrieb eines Blockheizkraftwerks.

Was sind die Kriterien für ein Blockheizkraftwerk?

Ein Blockheizkraftwerk (BHKW) ist eine Anlage zur gleichzeitigen Erzeugung von Wärme und Strom. Bei der Auswahl eines BHKWs sind einige wichtige Kriterien zu beachten. Dazu gehören die Effizienz der Energieerzeugung, die richtige Dimensionierung gemäß dem Bedarf an Wärme und Strom, die Wahl des geeigneten Brennstoffs, umweltfreundliche Eigenschaften mit geringem CO2-Ausstoß, Zuverlässigkeit und Wartungsfreundlichkeit sowie die wirtschaftliche Rentabilität des Projekts. Es ist ratsam, Experten für eine detaillierte Bewertung und Planung des BHKW-Projekts zu Rate zu ziehen.

Preise für ein Blockheizkraftwerk privat

Die Preise für ein privates Blockheizkraftwerk (BHKW) variieren je nach Größe, Leistung, Brennstoffart und individuellen Anforderungen. In der Regel liegen die Anschaffungskosten für ein BHKW für private Haushalte im Bereich von mehreren tausend bis zu zehntausenden Euro.

Neben den Anschaffungskosten müssen auch die Betriebs- und Wartungskosten berücksichtigt werden. Es ist ratsam, sich von Fachleuten beraten zu lassen und mehrere Angebote einzuholen, um die genauen Kosten für ein BHKW-Projekt zu ermitteln. Langfristige Einsparungen durch die Nutzung von erzeugter Wärme und Strom sollten ebenfalls in die Bewertung der Rentabilität einbezogen werden.

Verweis extern: Blockheizkraftwerk Kosten

Gibt es Auflagen zur Nutzung eines BHKW?

Unter Umständen können bestimmte Auflagen und Vorschriften bestehen, die bei der Nutzung eines Blockheizkraftwerks (BHKW) beachtet werden müssen. Sicherlich können diese sich auch nach Bundesland, Region und das Amt an sich unterschiedlich ausfallen. Diese können je nach Land, Region und spezifischer Anwendung variieren. Deshalb ist es so wichtig, einen Berater hinzuzuziehen – der eben genau diese Situation und die Gegebenheiten kennt. Es ist ratsam, sich an lokale Behörden, Fachleute oder Berater zu wenden, um die spezifischen Auflagen und Vorschriften für die Nutzung eines BHKW in der eigenen Region zu erfahren und einzuhalten.

Hier mal kurz ein paar der häufigsten Punkte zur Auflage:

    • Genehmigung und rechtliche Vorschriften: Je nach Größe und Leistung des BHKW kann eine Genehmigung erforderlich sein. Unbedingt die örtlichen Bedingungen kennen und einhalten!
    • Elektrische Anschlussbedingungen: Die Installation des BHKW und dessen Anschluss an das Stromnetz müssen den elektrischen Sicherheitsnormen und Vorschriften entsprechen. Dies beinhaltet den Anschluss an den Netzbetreiber und die Einhaltung der Netzqualitätsstandards – das allerdings sollte klar sein
    • Umweltauflagen: BHKWs haben Auswirkungen auf die Umwelt, insbesondere in Bezug auf Emissionen. Es können Grenzwerte für CO2, Stickoxide (NOx), Schwefeloxide (SOx) und andere Schadstoffe festgelegt sein. Auch hier, bitte die Auflagen und die Werte einhalten!
    • Einspeisevergütung und Netzanbindung: In einigen Ländern gibt es Förderprogramme und Einspeisevergütungen für die Einspeisung von überschüssigem erzeugtem Strom in das öffentliche Netz. Dies allerdings kommt bei der privaten erzeugtem Biogas selten in Frage, der das erzeugte Biogas maximal für Wärme und darüber hinaus für Strom zur Eigennutzung benötigt wird

Fazit Wann ist ein BHKW bei der Erzeugung von Biogas sinnvoll?

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich ein Blockheizkraftwerk (BHKW) für den privaten Gebrauch lohnen kann, wenn mehrere Faktoren berücksichtigt werden. Dazu gehören eine hohe Wärme- UND Stromnachfrage, kontinuierlicher Betrieb über das ganze Jahr hinweg und günstige Brennstoffpreise. Zusätzliche finanzielle Anreize wie staatliche Förderungen und Einspeisevergütungen können die Wirtschaftlichkeit weiter verbessern (gilt es zu prüfen). Es ist jedoch wichtig, eine detaillierte Wirtschaftlichkeitsberechnung durchzuführen und Experten hinzuzuziehen, um die individuellen Rahmenbedingungen zu bewerten und potenzielle Einsparungen zu ermitteln.