Mehr Speicherkapazität von Strom – möglicher Gamechanger

Mit Erhöhung der Speicherkapazität von Strom könnten wir mehr Autarkie im Energiebereich schaffen und mehr Stetigkeit in die Stromversorgung bringen.

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Speicherkapazität erhöhen Wasserstoff-Sprinterkraftwerke
Adobe Stock Von adrian_ilie825

Um Photovoltaik in Deutschland neben vielen anderen Aspekten verstärkt nutzen zu können, muss zum einen der Bedarf an größerer Speicherkapazität gedeckt werden und zum anderen der Bedarf an größeren Übertragungskapazitäten, um die Solarenergie aus Gebieten mit hoher Produktion in Gebiete mit niedriger Produktion, aber hoher Nachfrage an Strom, zu transportieren. Klingt einfach, aber ist es das auch?

Dem Grunde nach ja – in Deutschland gibt es erhebliche Speicherkapazitäten für Solarenergie. Eine Herausforderung besteht jedoch darin, dass sich die Speichertechnologie ständig weiterentwickelt, und Deutschland muss seine Speicheranlagen ständig aktualisieren, um mit den neuesten Entwicklungen Schritt zu halten. Deutschland zählt aber dahingehend zu den führenden Technologien, unabhängig von der verbreiteten Nutzung.

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Welche Gründe könnten vorliegen, dass der Ausbau an Photovoltaik und entsprechender Speicherkapazität langsamer als geplant / gewünscht vorangeht?

Eine eindeutige Antwort auf diese Frage scheint es so nicht zu geben. Einzelne Gründe könnten aber sein, das wirtschaftliche Erwägungen gepaart mit bürokratischen Verzögerungen die Geschwindigkeit gebremst wird. Ein weiterer wichtiger Punkt könnte ein Mangel an politischem Willen sein. Wir können davon ausgehen, dass kein nationales Strom-Speicherziel festgelegt wurde. Dies kann zu einem Mangel an Koordination und Kooperation zwischen den einzelnen Bundesländern führen, was eine langsame Entwicklung der Speicherkapazität zur Folge hätte, da ein gemeinsames Ziel nicht definiert wurde.

„Platt formuliert ist derzeit die Energiewende Ländersache und keine Bundesangelegenheit, weil die Länder für die Verteilung des Stroms in Deutschland zuständig sind. Der Bund ist für die Festlegung der nationalen Politik / Ziele zuständig, doch aber ist die Aufgabe der Länder, die Politik umzusetzen und dafür zu sorgen, dass das Stromnetz richtig funktioniert.“

Das bedeutet in diesem Zusammenhang aber nicht, dass die Anzahl der Speicher erhöht werden muss, sondern bezieht sich das auf die Entwicklung neuer Speichertechnologien, die dazu beitragen können, die Speicherkapazität von Solarenergieanlagen zu erhöhen. Laut der Webseite Bunderegierung sollen mit dem „EEG 2023 innovative Konzepte zur Kombination erneuerbarer Energien mit lokaler wasserstoffbasierter Stromspeicherung gefördert werden“. Zum Einsatz sollen Wasserstoff-Sprinterkraftwerke kommen.

Ziel eines Wasserstoff-Sprinterkraftwerke

Ziel von „grünem Gas“ ist, die Stetigkeit und somit die Energieversorgung zu sichern, indem Gas zu Strom zurückgewandelt wird. Aufgrund der geografischen Abhängigkeiten von Wind und Sonnenschein, macht das durchaus Sinn, eben in den sonnen- und windschwachen Phasen dennoch mit Strom versorgt zu werden und das mit Hilfe eines Wasserstoff-Sprinterkraftwerke. 2024 soll der Betrieb aufgenommen werden und das in Schwarze Pumpe, einem Ort im brandenburgischen Landkreis Spree-Neiße. Weiterführender Artikel hier weiterlesen.

Und genau das ist die Erwartungshaltung der Politik, eben Strom zu speichern, wenn er nicht gebraucht wird, und ihn dann wieder in Strom umzuwandeln, wenn er benötigt wird. Damit erreicht man mehr Unabhängigkeit und Stabilisierung der Stromversorgung – quasi „Strom on Demand“ – wenn man das so formulieren will.

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Fazit Speicherkapazität von Strom als wichtiger Baustein der Energiewende

Der Weg der Energiewende muss gegangen werden. Von heute auf morgen Klimaneutral zu sein ist ein Wunschdenken, was theoretisch möglich wäre, aber praktisch nicht umsetzbar ist. Was wir aber erreichen können, wenn die Speicherkapazitäten erhöht werden, ist mehr Autarkie, was die Stromversorgung Deutschlands angeht, und ein weiterer Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein. Ist mit LNG aber nun alles gelöst?