Wie tief muss die Bohrung sein um Erdwärme nutzen zu können

Wie tief muss für Erdwärme die Bohrung sein? Welche Voraussetzungen sind für die Erdsonde notwendig? Welche Komplikationen können auftreten? Lese hier weiter.

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Bohrung Tiefe Erdwärme
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Die Nutzung der Erdwärme ist eine Option, um auf erneuerbare Energien umsteigen zu können. Dabei sind aber einige Voraussetzungen notwendig. Gerade dann, wenn Du gerne eine Erdwärmesonde, statt Kollektoren, nutzen möchtest, ist es wichtig zu wissen, wie tief die Bohrung geht und welche Ansprüche an die geologischen Aspekte gestellt werden.

Eine Sole-Wasser-Pumpe ist für die Nutzung der Geothermie ausgelegt. Sie ist in der Lage, die Wärme aus dem Erdreich zu gewinnen und umzuwandeln, sodass sie für die Heizungswärme in Häusern genutzt werden kann. Benötigt wird dafür eine Sonde. Allerdings gibt es einige Voraussetzungen, die für die Nutzung der Sonde erfüllt sein müssen.

Notwendig ist eine Tiefenbohrung auf Deinem Grundstück. Sinnvoll ist diese Variante für die Gewinnung von Erdwärme dann, wenn auf Deinem Grundstück nicht ausreichend Platz ist, um über eine größere Fläche Kollektoren zu verlegen. Ob und wie eine Sonde verlegt werden kann, ist abhängig von der Beschaffenheit des Bodens auf Deinem Grundstück. Im Schnitt ist eine Tiefenbohrung von rund 100 Metern notwendig. Interessant ist, dass die Bohrung nicht nur vertikal verlaufen kann. Es ist ebenfalls möglich, eine schräge Bohrung durchzuführen.

Bei den Angaben durch den Anbieter für Erdwärmesonden wirst Du feststellen, dass die Angaben zur notwendigen Tiefe zwischen 50 bis hin zu 300 Metern variieren. Der Grund dafür ist, dass erst eine Kontrolle des Bodens notwendig ist, um überhaupt feststellen zu können, welche Tiefe bei Deinem Grundstück angesetzt werden muss. Klare Angaben zur notwendigen Tiefe sind daher nicht möglich.

Update: auch wenn die Angabe in Metern nicht möglich ist. Eine neue Technologie soll helfen, Geothermie in Richtung 30% Anteil zu bringen!

Voraussetzungen und mögliche Komplikationen bei der Bohrung

Damit Du eine Erdwärmesonde überhaupt einsetzen darfst, sind verschiedene Genehmigungen notwendig. Unter anderem wird geprüft, ob Du Dich an das Bergrecht und das Wasserrecht hältst. Zudem ist es immer empfehlenswert, einen Bodengutachter zu bestellen und diesen prüfen zu lassen, ob die Bodenbeschaffenheit für eine Sonde geeignet ist. Vergiss nicht, bei der Unteren Wasserbehörde anzugeben, dass Du den Bau einer Erdwärmepumpe planst.

Die Vorgaben gelten dann, wenn die Bohrung eine Tiefe von 100 Metern oder mehr erreichen wird. In dem Fall ist auch eine Meldung beim geologischen Landesamt notwendig. Normalerweise informieren Dich die Anbieter für Wärmepumpen über diesen Vorgang. Dennoch ist es gut, wenn Du selbst im Vorfeld schon einmal schaust, welche Vorgaben eingehalten werden müssen.

Weiterführende Information intern: Tiefenbohrung für Erdwärme, wie sieht es mit der „Haltbarkeit“ aus?

Mögliche Komplikationen berücksichtigen

Es kann immer zu Komplikationen kommen, wenn eine Tiefenbohrung vorgenommen wird. Gerade dann, wenn sich Dein Grundstück in einem Gebiet befindet, in dem auch die Gewinnung für Trinkwasser erfolgt, sind Komplikationen keine Seltenheit.

Ein großes Problem entsteht, wenn ein Grundwasserstockwerksbau vorhanden ist. Eine Tiefenbohrung kann dann nicht durchgeführt werden, da hier Verbindungen hydraulisch arbeiten, die nicht zerstört werden dürfen. Eine Alternative bieten dann die Wärmekollektoren.

Möglicherweise zeigt ein Gutachten, dass im Boden Deines Grundstücks ein Vorkommen von hohen Kohlendioxid-Einschlüssen vorhanden ist oder das Grundwasser über eine besonders hohe Mineralisierung verfügt. Bei einer Tiefenbohrung wird mit Hydraulik gearbeitet. Daher kann es passieren, dass diese Vorkommen darauf reagieren. Eine Bohrung wird in den meisten Fällen untersagt.

Wird festgestellt, dass beim Grundwasser artesische Verhältnisse herrschen, ist dies ebenfalls problematisch. Artesisch bedeutet, dass Grundwasser selbstständig austritt. Hier kann es beim Bau zu Schwierigkeiten kommen. Daher wird eine Erlaubnis für eine Tiefenbohrung meist nicht gegeben.

Damit wirklich keine Probleme auftreten, solltest Du also die folgenden Punkte beachten:

  • Gehe auf die Suche nach einem Fachunternehmen, das für Dich die Installation durchführt
  • Lass die Bodenverhältnisse durch einen Gutachter prüfen
  • Beantrage alle notwendigen Genehmigungen rechtzeitig
  • Sichere Dich ab durch spezielle Versicherungen, die bei Schäden durch Bohrungen greifen

Die Kosten für die Bohrung im Blick behalten

Bereits bevor die Tiefenbohrung beginnt, fallen also Kosten an. Gerade der Gutachter macht einen gewissen Posten aus. Damit Du bei den Planungen weißt, mit welchen Kosten insgesamt gerechnet werden muss, hilft es Dir, ungefähre Werte zu kennen. Die Geothermie-Bohrung sowie die Errichtung der Sonde und der Wärmepumpe werden durchschnittlich mit einem Betrag von 20.000 bis hin zu 25.000 Euro angegeben. Die Kosten richten sich nach den örtlichen Gegebenheiten. Es heißt, dass pro Bohrmeter bis zu 100 Euro gerechnet werden müssen.

Verweis extern: schaut euch hier ein tolles Erklärvideo an, wie das mit der Tiefenbohrung funktioniert.

Was erst einmal nach einer hohen Investition klingt, bewährt sich in der Regel aber. Die Erdwärme-Sonden sowie die Wärmepumpen sind besonders wartungsarm. Bei einer regelmäßigen Kontrolle ist zu erwarten, dass die Lebensdauer bei rund 100 Jahren liegt.

Prüfe das Angebot von verschiedenen Firmen. Aufgelistet werden normalerweise die Anschaffungskosten sowie die Kosten für die Installation. Damit hast Du eine gute Grundlage, um Vergleiche durchzuführen und zu entscheiden, welches Unternehmen die Pumpe für Dich installieren soll.

Fazit wie tief muss für Erdwärme gebohrt werden

Genaue Angaben dazu, welche Bohrtiefe bei der Nutzung einer Erdwärmesonde notwendig ist, gibt es nicht. Allerdings werden durchschnittliche Angaben gemacht. Hier heißt es, dass sich die Bohrungstiefe zwischen 50 bis hin zu 300 Metern bewegt.