Kostenrechnung für Erdwärme – diese Faktoren sind wichtig

Kostenrechnung zur Nutzung von Erdwärme. Welche Faktoren haben Einfluss auf die Kosten? Informiere dich hier und nutze auch weiterführende Links.

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Kostenrechnung Nutzung Erdwärme
Adobe Stock Von Kirill Gorlov

Wenn es um erneuerbare Energiequellen geht, wird Erdwärme gerne eingesetzt, doch wie ist hier eigentlich die Kostenrechnung? Wärme und auch Energie können durch die Verwendung der Erdwärme für Deine vier Wände gewonnen werden. Doch welche Kosten fallen dabei für Dich an? Gerade bei der Einrichtung einer Erdwärmegewinnung sind erst einmal Investitionen notwendig. In der Wartung wird die Anlage dann jedoch deutlich günstiger.

Eine allgemeine Kostenrechnung für Erdwärme ist ein guter Anhaltspunkt um zu schauen, wie hoch der Preis ist, den Du hier ansetzen musst. Da jede Situation individuell zu betrachten ist, sind dies natürlich nur durchschnittliche Werte. Das beginnt bereits mit den Anschaffungskosten für alle Materialien und reicht bis über die Tiefenbohrungen hin zur den jährlichen Wartungskosten.

Bei der Kostenrechnung für Erdwärme ist zu beachten, dass es einmal Erdkollektoren und einmal auch Erdsonden gibt, mit denen die Wärme gewonnen werden kann. Die Preise unterscheiden sich teilweise deutlich.

Gerade die Kosten für die Bohrungen und Installationen werden stark durch die Gegebenheiten vor Ort beeinflusst. Ist es möglich, Kollektoren über eine größere Fläche zu verlegen oder muss eine Tiefenbohrung vorgenommen werden?

Die Faktoren für die Kostenrechnung für Erdwärme

Damit Du eine gute Kostenrechnung für Deine Erdwärmepumpe vornehmen kannst, ist ein Blick auf die einzelnen Faktoren wichtig. Der erste Schritt ist eine Begehung Deines Grundstücks und die Prüfung der Bodengegebenheiten. So kann geschaut werden, ob Du mit Erdkollektoren oder mit einer Erdsonde arbeiten kannst.

Die technischen Entwicklungen sind in der Vergangenheit stark vorangeschritten. Der Wunsch, vermehrt mit Erdwärme heizen zu können, steigt an. Gerade bei Neubauten mit einer sehr guten Isolierung wird Erdwärme als erneuerbare Energiequelle empfohlen. Ein großer Vorteil dieser Form der Energiegewinnung ist, dass die Materialien über eine lange Haltbarkeit verfügen. Das heißt, ist die Anlage einmal installiert, versorgt sie Dich normalerweise lange mit Wärme.

Für einen allgemeinen Überblick bekommst Du nun eine Auflistung der durchschnittlichen Kosten für die Installation und Verwendung von Erdwärme:

  • Anschaffungskosten für alle notwendigen Materialien: 10.000 – 15.000 Euro
  • Erschließung und Installation mit Erdsonde: 3.000 – 10.000 Euro
  • Erschließung und Installation mit Kollektoren: 2.000 – 6.000 Euro
  • Durchschnittliche jährliche Betriebskosten: 700 – 1.000 Euro
  • Durchschnittliche jährliche Wartungskosten: 100 – 200 Euro

Pumpe und Installation als größte Kostenfaktoren

Die größten Kostenfaktoren sind die Installation sowie die Anschaffung von Pumpe und Zubehör für die Nutzung von Erdwärme. Die Erdwärmepumpe für die Geothermie muss richtig installiert werden. Über Grabungen oder Bohrungen muss die Quelle für die Erdwärme erreicht werden. Anschließend können die Kollektoren oder auch die Sonde verlegt werden.

Erdkollektoren werden relativ oberflächennah eingegraben und daher sind keine tiefen Bohrungen notwendig. Das spart natürlich Kosten, allerdings ist ein Aufbau auf diesem Bereich nicht mehr möglich. Das heißt, Erdkollektoren sind für Dich vor allem dann die richtige Wahl, wenn Du viel Platz zur Verfügung hast. Bei einer Erdwärmepumpe, die mit einer Sonde verbunden ist, hast Du eine noch zuverlässigere Fördermöglichkeit. In der Kostenrechnung bringt diese aber auch einen höheren Betrag mit.

Update 09.03.2023: Habek zieht Gas- Ölheizungsverbot bereits für 2024 in Erwägung

Die Höhe ist abhängig von der Beschaffenheit des Bodens sowie der Tiefe, in die vorgedrungen werden muss. Bedenke, dass Du Dir auch Genehmigungen einholen musst, wenn eine bestimmte Tiefe bei den Bohrungen notwendig ist. Hier können zusätzliche Kosten anfallen.

Die Kostenrechnung für den Betrieb der Pumpe

Neben den Kosten für die Installation, muss in die Kostenrechnung auch der laufende Betrieb einfließen. Im Vergleich zu Heizungen, die durch nicht erneuerbare Energiequellen betrieben werden, sind die laufenden Kosten sehr gering. Der Durchschnitt beim Betrieb mit Kollektoren liegt bei 900 Euro, beim Einsatz einer Erdsonde sind es sogar im Schnitt nur 700 Euro.

Inzwischen gibt es sogar spezielle Tarife für den Strom, den die Erdwärmepumpe benötigt. Hier liegen die Kosten geringer als beim klassischen Strom für das Haus oder die Wohnung. Dazu kommt die jährliche Wartung. Diese solltest Du auch fest einplanen, um sicherzustellen, dass alles gut funktioniert und es nicht zu Schäden am Material kommt. Die Kosten für die jährliche Wartung liegen normalerweise nicht über 200 Euro.

Mit Förderungen rechnen

Du kannst bei der Kostenrechnung auch Kosteneinsparungen einsetzen, die Du durch Förderungen erhalten kannst. Die Höhe variiert von Bundesland zu Bundesland. Daher ist es wichtig, erst einmal ein paar Informationen einzuholen und dann zu schauen, welche Form der Förderung für Dich wirklich passend ist. Einige Fördervarianten stehen bundesweit zur Verfügung, andere nur in der Gemeinde.

Entscheidest Du Dich für eine Wärmepumpe, kannst Du grundsätzlich eine direkte Förderung erhalten, die eine Höhe von mindestens 25% des gesamten Betrages hat. Hier gibt es allerdings eine Deckelung bei 60.000 Euro. Beim Ersatz einer Ölheizung durch eine Heizung mit Erdwärme liegt die Förderung bei 35%.

Update: Da brodelt etwas im Ofen. Es zeichnet sich immer mehr ab, dass ein mögliches Verbot von Gas- und Ölheizungen ab 2024 in Kraft treten soll.

Ab wann beginnt die Amortisierung?

Die Kostenrechnung klingt so, als müsstest Du erst einmal viel Geld in die Hand nehmen. Tatsächlich amortisiert sich eine solche Anlage allerdings recht schnell. Die Gesamtkosten pro Jahr liegen bei der Erdwärmepumpe im Schnitt bei 1.400 Euro. Bei einer Gasheizung zahlst Du jährlich durchschnittlich 2.800 Euro. Du sparst also jährlich gut 1.400 Euro ein. Im Vergleich zur klassischen Gasheizung hast Du die Kosten nach rund sieben Jahren wieder raus und die Amortisierung beginnt.

Fazit Kostenrechnung für die Nutzung von Erdwärme

Die Kostenrechnung für Erdwärme basiert auf durchschnittlichen Werten und ist unter anderem abhängig davon, ob Du mit Kollektoren oder einer Sonde bei Dir arbeiten musst, da hier ein erheblicher Kostenunterschied auftritt.