Das Gegenteil erneuerbarer Energien sind die sogenannten fossilen Energiequellen. Diese heißen so, weil sie vor Millionen von Jahren durch die Überreste damaliger Lebewesen bzw. Fossilien und Pflanzen entstanden sind. Durch Zersetzung der Biomasse, die sich am Meeresgrund sammelte und den enormen Druck der darüber abgelagerten Erdschichten, entstanden riesige Gas-, Kohle- und Erdölvorkommen.
Keine Frage, ohne diese fossilen Brennstoffe wäre die industrielle Revolution wohl kaum so schnell vorangekommen, und der Weg in die moderne Welt wäre um einiges länger gewesen. Jedoch wurden in den vergangenen hundert Jahren so viele fossile Vorkommen geplündert und verbraucht, dass es bereits erste spürbare Auswirkungen auf das Klima hat.
Update 03.07.2023 – Kohlekraftwerke könnten ein Helfer bei der Energiewende sein.
Was ist schlecht an fossilen Energiequellen?
Die fossilen Brennstoffe bzw. deren Ausgangsmaterial speicherten bei der Entstehung große Mengen an CO₂ und anderen Treibhausgasen in sich. Durch den riesigen Energiehunger der Menschheit wurden in der Vergangenheit bereits gigantische Mengen dieser Treibhausgase freigesetzt. Das führt auf lange Sicht zu einer Verdichtung der Atmosphäre, so heizt sich die Erde immer weiter auf, und wird dadurch stellenweise so warm und trocken, dass sie unbewohnbar wird.
Außerdem steigt der Meeresspiegel und bedroht zahlreiche Küstenregionen. Zudem wird beim Abbau von Kohle, Erdöl und Erdgas die Umwelt oft stark geschädigt. Zum Beispiel werden schwierig zu erschließende Erdgasvorkommen in den USA oft mit Fracking gefördert. Auch in Deutschland wurde bereits über diese Methode diskutiert. Dabei werden Chemikalien unter Druck in den Boden gepumpt, um das dort vorhandene Erdgas freizusetzen und abzupumpen.
Oft wird das Grundwasser dabei so verschmutzt, dass es nicht mehr trinkbar ist. Aber auch bei Ölbohrungen kommt es regelmäßig zu Umweltverseuchungen, wie damals bei der Ölplattform Deepwater Horizon im Golf von Mexiko.
Wie hoch ist der Anteil fossiler Brennstoffe in Deutschland?
Deutschland hat sich, besonders seit dem Jahr 2000, das Ziel gesetzt, weniger Energie zu verbrauchen, und erneuerbare Energiequellen zu erschließen, doch wie gut schneiden wir dabei ab? Im Jahre 2021 wurden immer noch 60 % des Energiebedarfs durch Erdgas und Mineralöl
gedeckt, weitere 18 % durch Braun- und Steinkohle sowie 6 % durch Kernenergie mittels Atomkraftwerken.
Nur 16 % Prozent wurden durch erneuerbare Energien abgedeckt, es gibt hier also noch sehr viel Luft nach oben. Im Vergleich zum Jahre 1990 konnten wir den Stein- und Braunkohleanteil um ganze 65 % reduzieren, dafür ist der Erdgasverbrauch allerdings um deutlich gewachsen. Dafür konnten wir in dem Zeitraum auch den Anteil erneuerbarer Energien am Gesamtmix drastisch erhöhen auf 16 % und im Vergleich zu 1990 verzehnfachen. Dadurch konnte ein CO₂-Ausstoß von 216 Mio. Tonnen vermieden werden.
Zudem wurde der Gesamtenergiebedarf Deutschlands im Vergleich zum Jahr 2008 um etwa 17,3 % gesenkt, das eigentliche Ziel waren 20 %. Nach den aktuellen Spannungen mit Russland bleibt zu hoffen, dass der Anteil erneuerbarer Energien durch Wind-, Wasser- und Solarkraft sowie Biogasanlagen weiter konsequent ausgebaut wird. So sind wir weniger abhängig und tun gleichzeitig etwas für das Klima auf der Erde.
Quelle: Umweltbundesamt
Fossile Energiequellen weltweit
Weltweit betrachtet sind fossile Energieträger wie Erdgas, Erdöl, Uran und Kohle immer noch die wichtigsten Energieträger und machen rund 85 % des Gesamtanteils aus. Auch in den nächsten Jahrzehnten werden diese Energiequellen wohl den Hauptanteil an der Energieversorgung stemmen.
Allerdings wird es wohl auch Veränderungen im Energiemix geben, so wird vorausgesagt, dass Erdöl ab dem Jahr 2040 aufgrund der begrenzten Ressourcen seine Vormachtstellung verlieren wird. Dann wird es einen Rückgang der Fördermengen geben und dieser Verlust muss durch andere erneuerbare Energiequellen abgedeckt werden.
