Erneuerbare Energien und ihr Einzug in die Politik

Wann hat die Politik sich mit Erneuerbare Energien auseinandergesetzt? Wie ist die Geschichte von Windkraft, Photovoltaik oder Wasserkraft? Lest hier weiter.

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Erneuerbare Energien Politik
Bild von winterseitler auf Pixabay

Um den Begriff erneuerbare Energien kommt man heutzutage kaum noch herum, und das ist auch gut so! Seit vielen Jahrzehnten warnen Forscher und angesehene Wissenschaftler vor einem katastrophalen Klimakollaps, ausgelöst durch den Menschen – Jetzt ist die Politik gefragt.

Der gigantische Energiehunger der modernen Industrienationen führt zu einem riesigen Ausstoß von Treibhausgasen wie Kohlenstoffdioxid und Methan. Der Aufstieg von Entwicklungsländern wie China und Indien verstärkt diesen Effekt noch, da gerade in diesen Ländern wenig Verständnis für Themen wie Klimaschutz vorherrscht.

Das hat zur Folge, dass sich das Klima der Erde immer weiter erwärmt. Mittlerweile kann man auch in unseren Breitengraden die ersten Konsequenzen hautnah miterleben. Es ist als höchste Zeit zu handeln, und dabei können uns vor allem erneuerbare Energien helfen, das Problem dauerhaft zu lösen.

Was sind erneuerbare Energien?

Als erneuerbare Energien bezeichnet man alle Energiequellen, deren Ursprung sich auf natürliche Weise erneuert, oder solche, die “nahezu unbegrenzt” zur Verfügung stehen. Sie sind mittlerweile aus der Energieversorgung Deutschlands nicht mehr wegzudenken. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten die natürlichen Energiequellen der Natur zu nutzen, dazu zählt Windkraft, Wasserkraft, Biogasanlagen, Geothermie und Solarenergie.

Daraus können wir, mithilfe moderner Technik, nachhaltige Energie für unsere Städte gewinnen, ohne der Natur zu schaden. Denn so werden keine Treibhausgase und schädliche Emissionen freigesetzt.

Tatsächlich wird auch die Nutzung von Holz als Brennstoff als erneuerbare Energiequelle betrachtet, da die Verbrennung CO₂-neutral abläuft, wenn dafür im Gegenzug der Wald im gleichen Maße wieder aufgeforstet wird.

Aber auch andere, alternative Energiegewinnungsprozesse wie Wasserstoffumwandlung und Biogasanlagen können uns dabei helfen, naturverträglichen Treibstoff und Energie zu produzieren, ohne fossile Brennstoffe zu verbrauchen und Treibhausgase freizusetzen. Denn die fossilen Brennstoffe wie Öl, Kohle und Gas sind über Jahrmillionen entstanden und haben dabei Milliarden Tonnen an Kohlenstoffdioxid eingespeichert. Wenn wir diese Vorräte nun nahezu unkontrolliert verbrennen, setzen wir die gespeicherten Treibhausgase wieder frei. Seit Beginn der industriellen Revolution um 1800 setzen wir bereits auf Öl, Kohle und Gas, das bleibt nicht ohne Folgen für den Planeten.

Erneuerbare Energien Photovoltaik – Die Geschichte

Seit Ende der 50er-Jahre werden Photozellen zur Erzeugung von Strom eingesetzt, damals allerdings nur zu wissenschaftlichen Zwecken und in der Forschung. Viel zu teuer war die Entwicklung und die Produktion. Erst Mitte der 80er-Jahre verbreitete der Ingenieur Markus Real den Gedanken, kleine Photovoltaikanlagen auf privaten Dächern zu installieren, und den erzeugten Strom ins öffentliche Stromnetz einzuspeisen.

So sollte der Ausbau erneuerbarer Energien vorangebracht werden.
Mit dem 1000-Dächer Programm gab es im Jahr 1990 in Deutschland das erste Förderprogramm für Photovoltaikanlagen auf privaten Hausdächern. Andere Länder wie Japan folgten mit ähnlichen Programmen.

Mittlerweile sind in Deutschland über 2,2 Millionen Solaranlagen installiert. Der Anteil des Solarstroms im Gesamtvolumen Deutschlands hat stark zugenommen. War er Anfang der 2000er-Jahre noch fast bei null, so macht er heute immerhin fast 10 % der Gesamtmenge an Strombedarf aus.

Verweis intern: Heute regelt das EEG (Erneuerbare Energien Gesetz) das Thema.

Windkraft – Die Geschichte

Auch die Windkraft wird bereits seit Jahrhunderten durch Anlagen wie Windräder und Windmühlen genutzt. Bis Windkraft jedoch zur Gewinnung von Strom und Energie eingesetzt werden konnte, war es noch ein weiter Weg. Erst im Jahr 1987 wurde die erste Windkraftanlage Deutschlands testweise in Betrieb genommen.

Der Bau wurde durch öffentliche Gelder gefördert. Sie erzeugte etwa 19 Millionen Kilowattstunden Strom und sorgte so für den starken Ausbau der Windenergie in Deutschland, der nun folgen sollte. Im Jahr 1998 lag der Anteil von Windkraft am Gesamtstrombedarf in Deutschland noch bei unter 1 %, bis er im Jahr 2020 seinen bisherigen Höchststand von gut 23 % erreichte.

Biomasse – Die Geschichte

Die Erzeugung von Biogas aus Dung und pflanzlichen Stoffen wird schon seit einigen Jahrzehnten betrieben. Schon in den 50er-Jahren wurde versucht Strom aus Biogas zu gewinnen, was damals allerdings aufgrund der günstigen Strompreise unwirtschaftlich war. Mit der ersten Ölkrise rückten die Biogasanlagen allerdings wieder mehr ins öffentliche Interesse und wurden auch vermehrt gefördert. Das führte dazu, dass heute rund 8 % des gesamten Strombedarfs durch Biogas gedeckt werden.

Wasserkraft – Die Geschichte

Die Energiegewinnung durch Wasserkraft ist sicher eine der ältesten Methoden überhaupt, dennoch ist der Anteil der Wasserkraft in Deutschland sehr gering. Das liegt vorwiegend an den strengen Naturschutzbestimmungen. Denn um Wasserkraft zu erzeugen, müssen in der Regel riesige Anlagen und Stauseen gebaut werden.

Der Anteil der Wasserkraft in der Stromerzeugung liegt so heute nur bei rund 3,5 %. Insgesamt konnte der Anteil erneuerbarer Energien in der Stromversorgung Deutschlands im Jahr 2022 auf über 40 % gesteigert werden. Allerdings wird immer noch ein großer Teil aus Kohle-, Gas- und Ölvorkommen gewonnen.

Verweis extern: Hier könnt ihr euch eine gute Doku zum Thema Erneuerbare Energien in der ARD Mediathek ansehen.

Atomstrom in Deutschland

Strom aus Atomkraftwerken wurde der deutschen Bevölkerung lange Zeit als sichere und umweltfreundliche Stromalternative verkauft. Allerdings gibt es einige Probleme, die vor allem nach der Schließung eines AKWs auftreten. Wohin mit dem stark verstrahlten Müll und den alten Brennstäben? Zudem ist Atomstrom keineswegs CO₂-neutral, wenn man alle Arbeitsschritte vom Uranabbau zum Kraftwerksbau bis hin zum aufwendigen Recycling der Brennstäbe betrachtet.

Dabei erstehen erhebliche Mengen an Treibhausgasen, die man bei der Rechnung nicht außer Acht lassen darf. Mit der Reaktorkatastrophe von Fukushima kam auch ein Wandel im Denken der deutschen Gesellschaft an und der Atomausstieg wurde nun lauter gefordert.

Bis zum 15.04.23 sollen auch die letzten drei verbliebenen deutschen Atomkraftwerke abgeschaltet werden. Diese fehlenden Energiemengen müssen aber kompensiert werden, ob das in ausreichendem Maße geschehen kann, ist noch nicht abschließend geklärt. Daher ist auch der Atomausstieg zum Ende des Aprils wohl noch nicht in Stein gemeißelt.

Denny

Die Leidenschaft, mit der Kunst der Worte Sachverhalte verständlicher zu machen und Menschen zu begeistern, begleitet mich seit meiner Jugend. Jedoch war es mir erst nach einigen Jahren der Reife vergönnt, meiner Passion auch beruflich zu folgen. So ist es mir nach meiner schulischen und beruflichen Laufbahn möglich gewesen als freier Texter verschiedenste Projekte zu unterstützen. Dabei liegen mir besonders Themen rund um Nachhaltigkeit, freies Geld verdienen und Persönlichkeitsentwicklung am Herzen. Denn ich möchte Menschen und vor allem deren Visionen dabei helfen, sich zu verwirklichen und Gutes in die Welt zu tragen.

(Bildquelle: Adobe Stock Von Ustas)