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Heizungsgesetz – wird die Solarenergie stark vernachlässigt?

Heizungsgesetz sorg für Forderungen. BSW - Bundesverband Solarwirtschaft - sieht den richtigen Weg, hat aber Bedenken, dass die Solarwirtschaft zu kurz kommt.

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Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverband Solarwirtschaft
www.solarwirtschaft.de - Carsten Körnig ist Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft.

Der BSW fordert Änderungen am Heizungsgesetz, um Inkonsistenzen und bürokratische Hürden für die Solarenergienutzung zu beseitigen. Solarthermische Anlagen sollten nicht benachteiligt werden und höhere Förderkosten von mindestens 45.000 € sollten ermöglicht werden, um den Einsatz von klimafreundlichen Hybridsystemen wie Wärmepumpen und Solarthermieanlagen zu fördern.

Erklärung des Hauptgeschäftsführer des Bundesverband Solarwirtschaft

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Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverband Solarwirtschaft, fühlt sich und seine Branche anscheinend ein wenig benachteiligt. Ginge es nach ihm, müsse der Gesetzesentwurf, trotz richtiger Richtung, ein wenig nachgebessert werden. Scheinbar ist das Gesetz zu sehr auf die Wärmepumpen-Industrie ausgelegt, mit Nachteilen für die Solarenergie durch Inkonsistenzen und bürokratische Hürden. Da stellt sich die Frage, geht es im dem Gesetz um das durchpreschen von Wärmepumpen oder doch um die gesamte Wirtschaft der erneuerbaren Energien?

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Die Förderobergrenze von 30.000 EUR solle demnach auf mindestens 45.000 EUR angehoben werden. Im Zuge der höheren Investitionskosten für Solaranlagen, durchaus eine sinnige Schlussfolgerung. Doch warum hat man das Gefühl, dass alles daran gesetzt wird, um die Wärmepumpe und die Förderung dieser zu fokussieren?

Sicherlich kann das nicht in Gänze beantwortet werden, hier eine Spekulation. Man kann davon ausgehen, dass die Energiewende schon im Fokus steht, die Kosten allerdings als Regierung stark im Blick. Somit: Förderungen an der Stelle einzusetzen, die den größtmöglichen Hebel in der Energiewende und die Zielerreichung der Klimaziele haben.

Diese Forderung hat sicherlich auch einen praktischen Nutzen. Denn durch den Anreiz der Förderung für Solarenergie, wäre die Kombination aus Wärmepumpe und Solarthermieanlagen quasi zwei Fliegen mit einer Klatsche.

Technologieoffenheit Fehlanzeige – der BSW geht mit dem Heizungsgesetz Entwurf scharf ins Gericht

Der BSW kritisiert ebenfalls die Ungleichbehandlung bei erneuerbaren Energien. Neue Gasheizungen dürfen bestimmte Anteile an Biogas nutzen, aber nicht vollständig oder teilweise auf Solarenergie setzen. Der BSW sieht darin eine Benachteiligung der Solartechnik und fordert eine Anpassung der Regelung. Zudem bemängelt der Verband bürokratische und teure Nachweisverfahren für Solaranlagen zur Heizungsunterstützung, die andere Erneuerbaren-Energien-Technologien benachteiligen. Der BSW schlägt stattdessen ein vereinfachtes Verfahren vor. Außerdem spricht sich der Verband gegen eine pauschale Anrechnung von Solarthermie über Mindest-Kollektorflächen aus und betont, dass hochwertige Solarkollektoren auch mit kleinen Flächen einen hohen Anteil des Wärmebedarfs decken können.

Fazit der Kurzmeldung

Der BSW fordert Nachbesserungen am Heizungsgesetz, um Inkonsistenzen und bürokratische Hürden für die Solarenergienutzung zu beseitigen. Der BSW führt an, sich als Solarbranche benachteiligt zu fühlen. Die Förderobergrenze soll auf mindestens 45.000 EUR angehoben werden, um den Einsatz von klimafreundlichen Hybridsystemen zu fördern. Der BSW kritisiert zudem die Ungleichbehandlung erneuerbarer Energien und fordert eine Anpassung der Regelungen für Gasheizungen und Solaranlagen. Der Verband bemängelt bürokratische Nachweisverfahren und eine pauschale Anrechnung von Solarthermie. Eine höhere Förderung und technologieoffene Regelungen könnten die Solartechnik stärken und zur Zielerreichung der Energiewende beitragen. Dazu die Schlussfrage, warum bitte zieht man nicht Leute bei einer Gesetzesfindung hinzu, die über den Tellerrand hinausschauen können, weil sie es mal gelernt haben. Ich finde es unverantwortlich, ein solch wichtiges Thema so stiefmütterlich und intransparent zu behandeln! Ich glaube kaum, dass diese Forderungen noch vor der Sommerpause Gehör finden.