Geothermie im Privathaushalt – wann sie sich wirklich lohnt

Durch Geothermie kommt die Erdwärme in den Privathaushalt – es gibt Vor- und Nachteile, aber wann ist das eigentlich sinnvoll? Erfahre hier mehr darüber!

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Geothermie im Privathaushalt
Bild von Siegfried Poepperl auf Pixabay

Die Erdwärmeheizung gilt als eine sehr gute Alternative zu fossilen Energieträgern und wird unter anderem auch empfohlen, wenn es um die Versorgung von Privathaushalten geht. Doch ab wann ist es eigentlich für Dich sinnvoll, die Geothermie in den Privathaushalt zu holen? Wir werfen einen Blick auf die Thematik.

Nicht für jedes Haus ist eine Erdwärmeheizung gut geeignet. Die allgemeine Empfehlung lautet, dass das Gebäude eine möglichst hervorragende Wärmedämmung aufweisen und einen geringen Energiebedarf haben sollte. Daher wird die Geothermie vor allem für Neubauten empfohlen. Ebenfalls von Vorteil ist es, wenn Dein Haus nur eine niedrige Heizwassertemperatur hat. Hier kann die sogenannten Niedrigtemperaturtechnik zum Einsatz kommen.

Doch auch der Platz in Deinem Haus und auf Deinem Grundstück spielt eine Rolle. Immer muss die Erdwärmeheizung verlegt werden. Der Aufbau eines Kompressors im Außenbereich ist in den meisten Fällen notwendig. Zudem müssen die Bodenproben erfolgreich sein.

Du siehst, die Entscheidung für oder gegen die Geothermie im Privathaushalt ist nicht ganz so einfach. Es hilft, wenn Du Dir einen Überblick über die Vor- und Nachteile verschaffst.

Vorteile für den Einsatz

Erdwärme ist immer vorhanden und es ist nicht davon auszugehen, dass sich die Temperaturen unter der Erdoberfläche verändern. Das heißt, die Energiequelle ist unerschöpflich. Zudem steht sie kostenfrei zur Verfügung. Anders als Öl oder Gas ist es nicht notwendig, dass Erdwärme durch externe Unternehmen gewonnen und in das Wärmenetz eingespeist wird.

Du kannst sie einfach so verwenden und brauchst dafür lediglich die passenden technischen Mittel. Sie steht so gut wie überall zur Verfügung und ist nicht abhängig vom Standort. Ein weiterer positiver Aspekt ist die Umweltfreundlichkeit, denn Geothermie ist CO2-neutral.

Du brauchst Dir keine Gedanken darüber machen, wie es im Winter ist. Während Solaranlagen im Winter weniger fördern, ist die Erdwärme gleichbleibend. Fossile Rohstoffe sind nicht nur schädlich für die Umwelt und stehen nicht unendlich zur Verfügung. Hier besteht auch der Nachteil, dass Preisschwankungen entstehen. Bei der Geothermie musst Du damit nicht rechnen. Sowohl die Heizkosten als auch die Betriebskosten sind überschaubar und von Beginn an bekannt.

Bist Du auf der Suche nach einer sicheren Methode, um Dein Haus mit Wärme zu versorgen, ist die Geothermie ebenfalls eine gute Wahl. Die Betriebssicherheit gilt hier als besonders hoch – und das bei einem geringen Wartungsbedarf.

Verweis extern: Hier kannst du mehr über Wartung, Kosten etc. von Pumpen nachlesen.

Denkst Du darüber nach, eine Klimaanlage in Deinem Haus zu installieren? Hier hat die Geothermie einen weiteren Effekt, da sie auch für die Kühlung verwendet werden kann.

Über die Nachteile der Geothermie im Privathaushalt

Ist die Wärmepumpe erst einmal installiert, leistet sie normalerweise eine sehr gute Arbeit. Doch bis die Installation abgeschlossen ist, ist es ein langer Weg. So muss die Umgebung, in der die Erdwärmepumpe installiert werden soll, verschiedene Voraussetzungen erfüllen.

Entscheidest Du Dich für den Einsatz von Erdwärmekollektoren, brauchen diese Platz, um ausgelegt zu werden. Die Erdwärmesonden können eine Alternative darstellen, allerdings ist es hier notwendig, tiefe Bohrungen vorzunehmen.

Vorher muss zwingend eine Genehmigung eingeholt werden und vor dieser erfolgt die Bodenprüfung. Passt die Qualität nicht, wird die Genehmigung nicht erteilt. Die Installation geht also mit hohen Kosten einher. Auch wenn Du normalerweise Förderungen erhalten kannst, wird erst einmal ein finanzieller Aufwand notwendig. Diesen solltest Du nicht unterschätzen.

Bereits die Installation der Erdsonden schlägt mit rund 5.000 Euro im Schnitt zu Buche. Beim Gesamtbetrag für die Anschaffung und Installation werden meist rund 40.000 Euro angegeben, allerdings kannst Du den Gesamtpreis durch Förderungen senken.

Wann lohnt es sich nun?

Die Zusammenfassung zeigt, dass sehr viel für eine Erdwärmepumpe spricht, es aber auch einige Nachteile gibt, die berücksichtigt werden sollten. Die Dämmung Deiner Immobilie ist einer der wichtigsten Faktoren rund um die Entscheidung für oder gegen die Geothermie.

Verweis: Siehe hier mehr über die Nachteile der Geothermie.

Im Allgemeinen wird die Wärmepumpe daher vor allem dann als sinnvoll erachtet, wenn Du einen Neubau hast oder eine energetische Sanierung in Planung ist. Auch Altbauten können mit Erdwärme geheizt werden. Beachte allerdings, dass der Energiebedarf hoch ist, die Pumpe deutlich stärker arbeiten muss und so die Lebensdauer reduziert wird. Hier kann es sinnvoll sein, sich für eine andere erneuerbare Energiequelle zu entscheiden, die eine effektivere Lösung darstellt.

Wusstest Du, dass sogar eine Kombination von Erdwärme und Photovoltaik möglich ist? Am besten ist es, einen Energieberater in Anspruch zu nehmen, der sich einen Überblick über die Gegebenheiten vor Ort verschafft und Dir dann sagen kann, mit welchen Kosten Du rechnen musst und ob die Leistung von Geothermie für Deinen Privathaushalt ausreichen würde.

Fazit Geothermie für den Privathaushalt

Grundsätzlich ist die Geothermie auch im Privathaushalt einsetzbar. Ob es eine lohnende Lösung für Deine Immobilie ist, hängt von der Dämmung, dem allgemeinen Energiebedarf und den Gegebenheiten vor Ort ab. Daher muss genau abgewogen werden.