Wasser-Wasser-Wärmepumpe – Kosten und Wirkungsgrad

Wärmepumpen im Vergleich. Welche Rahmenbedingungen bietet die Wasser-Wasser-Wärmepumpe? Infos über Kosten und Wirkungsgrad. Auch mit zwei Brunnen erlaubt?

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Bild von Markus Distelrath auf Pixabay

Das Grundwasser ist zwar nicht zu sehen, kann aber dennoch dafür sorgen, dass Dein Haus mit Wärme versorgt wird und zwar mit einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe. Ihre Kosten und Wirkungsgrad wird mit dem Grad einer Erdwärmepumpe verglichen. Interessant ist hier vor allem der Aspekt, dass das Grundwasser auch in der Winterzeit bis zu 10 Grad Celsius vorweisen kann.

Um eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe installieren zu können, musst Du mit der Bohrung von zwei Brunnen rechnen. Benötigt werden ein Förderbrunnen sowie ein Schluckbrunnen. Der Förderbrunnen ist notwendig, um Wasser zu gewinnen. Im Schluckbrunnen erfolgt dann die Rückleitung des Wassers in den Boden.

Ebenso wie bei der Erdwärme sind auch hier Bohrungen mit einer gewissen Tiefe notwendig. Bis zu 50 Meter sind keine Seltenheit. Bedenke, dass die Betriebskosten steigen, je tiefer gebohrt wird. Optimal ist es, wenn die Fördertiefe bei 20 Meter oder weniger liegt. Dies funktioniert aber nur dann, wenn eine ausreichende Wassermenge gefördert werden kann.

Eine Analyse des Grundwassers bei Deinem Grundstück ist ebenfalls notwendig. Nur so kannst Du sicherstellen, dass das Wasser nicht für Korrosionen sorgt. Du benötigst also eine Genehmigung, um eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe einsetzen zu können.

Umweltwärme verwenden – die Brunnen der Wasser-Wasser-Wärmepumpe

Um die Wärme aus dem Grundwasser nutzen zu können, sind einige Vorbereitungen wichtig. Die Basis für jede Wasser-Wasser-Wärmepumpe sind die Brunnen. Grundwasser hat eine stabile Temperatur, die durch das Wetter und die Außentemperaturen kaum beeinflusst wird. Um jedoch davon profitieren zu können ist es notwendig, eine Anlage zu bauen. Dies gilt auch dann, wenn Du die Wasser-Wasser-Wärmepumpe nur für Dein Eigenheim nutzen möchtest.

Mit dem Förderbrunnen wird dafür gesorgt, dass das Grundwasser aus der Tiefe nach oben kommt und für die Erwärmung des Wassers in der Anlage genutzt werden kann. Damit die Grundwasserschicht nicht aus dem Gleichgewicht gerät, muss das Wasser durch den Schluckbrunnen wieder nach unten gepumpt werden.

Wichtige Aspekte bei der Bohrung

Die Bohrung muss genehmigt werden. Es ist nicht möglich, sich eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe zu bestellen und diese ohne Genehmigung auf dem Grundstück zu integrieren. Es gibt strenge Vorgaben, die eingehalten werden müssen. Einer dieser Aspekte ist, dass das Grundwasser in ausreichender Menge zur Verfügung stehen muss.

Eine Bohrung kann nicht in Bereichen vorgenommen werden, die sich in einem Wasser- oder Heilquellenschutzgebiet befinden. Zudem muss das Grundwasser das ganze Jahr über eine relativ gleichbleibende Temperatur vorweisen können.

Es ist wichtig, Experten mit dem Bau der Schluck-und Saugbrunnen (siehe hier einen Kurzfilm über Schluckbrunnen um mehr über das Thema in Erfahrung zu bringen) zu beauftragen, da die Strömungsrichtung des Wassers wichtig ist, ebenso wie der Abstand zwischen den beiden Pumpen.

Teilweise besteht die Option, die Wärme von einem Fluss oder See zu nutzen, wenn es vom Grundstück aus einen direkten Zugang gibt. Allerdings muss vorher die Algenbelastung des Wassers geprüft werden.

Wirkungsgrad und Kosten einer Wasser-Wasser Wärmepumpe

Die Beschreibungen zeigen, dass die Wasser-Wasser-Wärmepumpe einen relativ hohen Aufwand mit sich bringt. Allein der Fakt, dass Du zwei Brunnen bohren musst, bildet schon einen Unterschied zu anderen Wärmepumpen.

Die Brunnen selbst liegen preislich bei rund 4.000 bis hin zu 7.000 Euro. Die Pumpen selbst fallen noch einmal mit Kosten von rund 9.000 bis hin zu 12.000 Euro ins Gewicht. Allerdings ist auch die Wirtschaftlichkeit dem gegenüberzustellen. So wird den Wasser-Wasser-Wärmepumpen eine Jahresarbeitszahl in Höhe von 5 gegeben. Dies bedeutet, sie haben eine sehr hohe Wirtschaftlichkeit. Lohnenswert ist dies vor allem dann, wenn Du über eine Heizleistung von 10 Watt gehst.

Die Vor- und Nachteile in der Übersicht

Auch wenn der Wirkungsgrad der Wasser-Wasser-Wärmepumpe als sehr hoch eingestuft wird, so hat sie nicht nur Stärken, sondern auch Schwächen. Um Dir einen wirklichen Überblick darüber zu verschaffen, haben wir Dir eine Übersicht über die Vor- und Nachteile zusammengestellt:

Vorteile:

  • Die Stromkosten sind niedrig, der Wirkungsgrad aber hoch
  • Im Vergleich zu den anderen Wärmepumpen ist der Wirkungsgrad am höchsten
  • Ideale Lösung, wenn die Heizleistung bei 10 kW oder höher liegt
  • Lärmemissionen sind besonders gering
  • Es ist nicht notwendig, mit einem weiteren Wärmeerzeuger zu arbeiten
  • Eine Kühlung ist ebenfalls möglich

Nachteile:

  • Die Kosten für die Bohrungen und die Pumpen an sich sind hoch
  • Die Bohrungen müssen erst beantragt und genehmigt werden
  • Wasser-Wasser-Wärmepumpen sind nicht für jeden Standort geeignet
  • Es müssen vor den Bohrungen einige Kontrollen durchgeführt werden

Schau die hier mal an, mit welchen Kosten man für eine Bohrung rechen sollte

Interessant: Die Wasser-Wasser-Wärmepumpe wird vor allem dann empfohlen, wenn Du für Dein Haus einen sehr hohen Bedarf an Wärme hast. Die Heizleistung sollte bei 10 Kilowatt und höher liegen. Wenn diese Grundlagen gegeben sind und auch das Grundwasser in ausreichender Menge vorhanden ist, kann die Wärmepumpe sich gegen die anderen Modelle durchsetzen.

Fazit Voraussetzungen des Grundstücks zur Nutzung von zwei Brunnen bei Wasser-Wasser-Wärmepumpe

Die Wasser-Wasser-Wärmepumpe nutzt die Wärme, die im Grundwasser vorhanden ist. Durch den Einsatz von zwei Brunnen wird das Wasser gewonnen und wieder in die Erde gepumpt. Möglich ist das aber nur, wenn bestimmte Voraussetzungen beim Grundstück erfüllt sind.