Geothermie und Erdwärme – ist es das Gleiche?

Begriffe wie Geothermie und Erdwärme fallen häuft. Gibt es einen Unterschied oder ist es das Gleiche? Hier gehen wir mal der Sache nach und klären auf

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Geothermie gleich Erdwärme
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Bei der Suche nach Möglichkeiten, mit erneuerbaren Energien zu heizen, wirst Du vielleicht auch auf die Begriff Geothermie und Erdwärme gestoßen. Aber was ist das eigentlich und gibt es einen Unterschied zur Erdwärme? Die Erde verfügt über ein eigenes Heizsystem, unter der Oberfläche steigen die Temperaturen an. Diese Temperaturen können zum Heizen genutzt werden. Hier kommen spezielle Anlagen zum Einsatz.

Geothermie und Erdwärme – mal einfach erklärt

Die Definition zur Geothermie lautet, dass es sich hierbei um Wärmeenergie handelt, die von der Erde in der Erdkruste gespeichert wird. Die Verwendungsmöglichkeiten der Geothermie beziehen sich vor allem auf das Heizen und Kühlen sowie die Erzeugung von Strom. Geothermie wird auch als Erdwärme gezeichnet. Hierbei handelt es sich als um dieselbe erneuerbare Energie.

Interessant ist der Aspekt, dass auf eine Länge von 100 Meter unter der Erdoberfläche die Wärme um je drei Kelvin steigt. Das heißt, je tiefer unter der Oberfläche eingedrungen wird, umso höher sind die Temperaturen, die hier zu finden sind. Unterschieden wird daher zwischen der oberflächennahen sowie der tiefen Geothermie.

Bei der Nutzung dieser erneuerbaren Energie gibt es einige Vorteile. So handelt es sich um eine Energieform, die sowohl effizient als auch nachhaltig ist und dabei die Ressourcen schont. Mit dem Einsatz der Invertertechnologie kann die optimale Leistung erzielt werden. Dabei kannst Du die Erdwärme sowohl für die Aufbereitung von Warmwasser als auch zum Kühlen und zum Heizen verwenden.

Die oberflächennahe sowie die tiefe Geothermie

Erdwärme hat zahlreiche Facetten. Grundsätzlich wird dabei aber unterschieden zwischen der tiefen und der oberflächennahen Erdwärme. Wenn von einer oberflächennahen Geothermie gesprochen wird, handelt es sich um Erdwärme, die aus einer Tiefe von bis zu 400 Metern gewonnen wird. Allerdings ist bei diesem Aspekt zu beachten, dass die Temperaturen noch nicht so hoch sind. Es ist notwendig, das Niveau der Temperatur anzuheben. Hier kommen Wärmepumpen zum Einsatz. Es handelt sich um eine Umgebungswärme.

Die tiefe Geothermie ist der nächste Schritt. Bohrlöcher erreichen eine Tiefe von bis zu 5 km. Die Anlagen für die Gewinnung der Erdwärme aus der Tiefe sind besonders umfassend und leistungsfähig. Die hier gewonnene Erdwärme geht hinein in die Wärmenetze und versorgt eine große Anzahl an Haushalten. Zudem ist die Stromerzeugung mit dem passenden Kraftwerk möglich.

Einer der größten Vorteile der Erdwärme ist nicht nur, dass es sich um eine erneuerbare Energiequelle handelt. Anders als Windkraft oder Solarenergie, wird Erdwärme nicht durch das Wetter beeinflusst.

Erdwärme zum Heizen nutzen

Erdwärme, oder auch Geothermie, wird häufig zum Heizen eingesetzt. Dabei kommt sie vermehrt als Alternative für Gas und Öl zum Einsatz. Die endlichen fossilen Energieträger sollen, im Rahmen der Energiewende, bis zum Jahr 2050 ersetzt werden. Daher ist es eine gute Idee darüber nachzudenken, mit Erdwärme zu heizen. Damit Du Dein Haus mit Erdwärme heizen kannst, benötigst Du eine Sole-Wasser-Wärmepumpe. Diese wird auch als Erdwärme-Heizung bezeichnet.

Die Heizung braucht natürlich ein wenig Platz und in dem Zusammenhang ist es von Vorteil, wenn Sie einen Kellerraum haben, der verwendet werden kann. Gewonnen wird die Erdwärme über Erdsonden oder Erdkollektoren. Welche Variante für Dich passend ist, kannst Du über eine fachliche Beratung herausfinden. Wenn Erdsonden zum Einsatz kommen, reicht es aus, wenn nur weniger Fläche vorhanden ist. Bei Erdkollektoren brauchst Du etwas mehr Fläche. Es kommt also auch auf die Größe Deines Grundstücks an.

Neben genannten Vorteilen gibt es aber auch Nachteile der Geothermie – hier nachlesen.

Kühlprozess dank Geothermie

Die Geothermie wird oft mit der Wärme und auch dem Strom in Verbindung gebracht. Interessant ist für Dich aber vielleicht auch der Aspekt, dass Du mit Erdwärme sogar kühlen kannst. Gerade im Sommer, wenn die Temperaturen steigen und es immer wärmer wird in den Räumen, ist das ein hilfreicher Effekt. Dafür entzieht die Wärmepumpe den Räumen die Hitze und leitet diese ins Erdreich ab. Es wird von einer passiven Kühlung gesprochen, bei der Du auf eine Klimaanlage verzichten kannst. Hast Du allerdings eine Fußbodenheizung, ist dieser Effekt nicht so groß.

Der Blick auf die Kosten bei der Nutzung der Erdwärme

Geothermie wird vermehrt als eine Alternative zu fossilen Energieträgern beworben und auch eingesetzt. Dabei spielt es für die Nutzer natürlich auch eine Rolle, wie hoch die Kosten sind, mit denen gerechnet werden muss. Wenn Du Dir die ersten Angebote einholst, wirst Du merken, dass die Anschaffung einer Erdwärme-Pumpe mit relativ hohen Kosten verbunden ist. Allerdings ist eine Amortisierung innerhalb einiger Jahre bereits erreicht und es besteht die Möglichkeit, sich sogar nach einer Förderung zu erkundigen.

Zusatzinformation: Schau hier wann sich Geothermie (Erdwärme) für den Privathaushalt lohnt.Geothermie im Privathaushalt – wann sie sich wirklich lohnt

Die Kosten setzen sich aus verschiedenen Elementen zusammen. Es können nur ungefähre Angabe zu den Preisen gemacht werden. Der Anschaffungspreis bewegt sich meist zwischen 12.000 Euro bis hin zu 15.000 Euro. Abhängig davon, ob Erdkollektoren oder Erdsonden zum Einsatz kommen, fallen einmalige Kosten von 2.000 bis 10.000 Euro an. Die durchschnittlichen Betriebskosten pro Jahr liegen bei rund 900 Euro, für die Wartung solltest Du noch einmal 200 Euro einrechnen.

Fazit Geothermie und Erdwärme beschreiben dasselbe

Die Geothermie sowie die Erdwärme sind Begriffe, die dasselbe beschreiben. Unterhalb der Erdkruste speichert die Erde Wärme. Über den Einsatz von Technik aus der Geothermie ist es möglich, die Erdwärme zum Heizen oder zur Stromerzeugung zu nutzen.