Photovoltaik für Eigenstrom gut geplant ist halb gespart

Eigenstrom Anlage wie Photovoltaik-Anlage für den Eigenverbrauch durchaus lohnenswert. Förder- und Finanzierungshilfen unbedingt versuchen in Anspruch zu nehmen

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Photovoltaik gut geplant
Bild von Michal Jarmoluk auf Pixabay

Der Einbau einer Eigenstrom-Anlage erfordert im Vorfeld eine genaue Planung und Kalkulation. Dies sollte geschehen, um sämtliche Vorteile voll nutzen zu können. Ab wann sich eine Anlage rentiert, hängt von den Anbringungskosten, dem Energiebedarf und weiteren Faktoren ab. Hier erhältst Du einen Überblick über die wichtigsten Fakten.

Eigenstrom nutzen – für einen klimafreundlichen und wirtschaftlichen Haushalt

Eigenstrom ist Strom, der von einer eigenen Anlage erzeugt wird und Typischerweise handelt es sich dabei um Photovoltaik-Anlagen. In früheren Jahren konnten die Betreiber einer solchen Anlage von der Einspeisevergütung für Solarstrom profitieren. Inzwischen ist diese Vergütung jedoch drastisch gesunken aber die Investition lohnt sich trotzdem, denn Du kannst den Strom selbst nutzen und dadurch Deine Energiekosten senken.

Bei einem hohen Stromverbrauch ist der Profit besonders hoch, denn im Vergleich zum Strom der Energieversorger ist Solarstrom viel günstiger. Zudem ist Solartechnik eine umweltfreundliche und entsprechend zukunftsfähige Lösung. Du sparst also nicht nur Geld, sondern leistest auch einen Beitrag zum Klimaschutz.

Die Kosten für eine Solaranlage können im fünfstelligen Bereich liegen, doch nach einigen Jahren rentiert sich diese Investition. Pro Kilowatt Leistung (kWp) kostet die Anlage etwa 1.200 bis 1.800 Euro (ohne Mehrwertsteuer). Eine größere Photovoltaik-Anlage ist grundsätzlich rentabler. Bei einer Leistung von vier kWp musst Du mit circa 6.800 Euro rechnen, bei zehn kWp liegen die Kosten bei rund 13.000 Euro.

Verweis intern: Hier kannst du ein Beispiel für eine 10 kWp Anlage für Privathaushalte nachlesen.

Mit einer genauen Wirtschaftlichkeitsberechnung lässt sich ermitteln, wie hoch der Eigenverbrauch ist und welche Anschaffungskosten entstehen. Dabei spielen auch die Anpassung des Wärmesystems und die Montagekosten eine Rolle.

Update: Einspeisevergütung und Volleinspeisung – siehe Änderungen EEG 2023.

Eigenverbrauch und Autarkie: Die Vorteile gegenüber der Einspeisung

Solarstrom lässt sich gut im eigenen Haushalt nutzen. Oft bleibt ein Stromüberschuss, der ins öffentliche Netz eingespeist wird. Dafür steht den Eigenstrom-Betreibern eine Einspeisevergütung zu, die seit Frühjahr 2022 unter sieben Cent pro Kilowattstunde liegt und immer weiter sinkt. Die Einnahmen sind also deutlich geringer als die Stromkosten, die die Verbraucher bei den Versorgern bezahlen. Mit anderen Worten: Je mehr Solarstrom Du nutzt, desto mehr rentiert sich die Solaranlage.

Der Eigenverbrauch ist also günstiger als die Einspeisung ins Netz. Mit dem Begriff Eigenverbrauch ist allerdings oft die Autarkie gemeint. Der eigentliche Eigenverbrauch bezieht sich auf den Anteil des selbst erzeugten Stroms, den Du selbst verbrauchst. Die Autarkie geht das Thema aus einer anderen Richtung an: Hier geht es darum, wie viel die eigene Anlage für den benötigten Verbrauch erzeugen kann.

Der Autarkiegrad kennzeichnet den vermiedenen Bezug aus dem Stromnetz, also den Anteil, der nicht mehr auf der Rechnung auftaucht. Die erzielbare Autarkie ist vor allem an Standorten ohne Anbindung an das Stromnetz ein wichtiges Kriterium. Bei einer hundertprozentigen Autarkie brauchst Du keine Energie mehr aus dem öffentlichen Netz, denn sie deckt Deinen kompletten Eigenbedarf.

Bei 100 Prozent Eigenverbrauch nutzt Du den Solarstrom komplett selbst, sodass kein Überschuss entsteht und die Einspeisung entfällt. Dies lässt sich mit einer eher kleinen Photovoltaik-Anlage erreichen. Die Experten empfehlen, den Energiebedarf genau zu planen. Dabei lohnt es sich, möglichst viel Strom über die Solaranlage zu decken. So sind Eigenverbrauch, Stromerzeugung und Bedarf gut aufeinander abgestimmt.

Wichtige Punkte bei der Planung und Anbringung

Vor der Entscheidung für eine Photovoltaik-Anlage geht es also um die Frage, wie viel Strom Du verbrauchst. Die Tageszeit ist ebenfalls ein wichtiges Kriterium, wenn Du keinen Batteriespeicher einbauen möchtest. Mit einem Renditerechner lässt sich ermitteln, ob sich der Einbau einer Anlage lohnt.

Die meisten Hausdächer eignen sich für die Anbringung von Solarpaneelen. Besonders empfehlenswert sind Dächer mit einer 30- bis 35-prozentigen Neigung und südlicher Ausrichtung. Das Dach sollte nicht verschattet sein. Dann kommt auch eine östliche oder westliche Ausrichtung infrage. Gegebenenfalls ist ein Eignungs-Check möglich, um die baulichen Voraussetzungen zu prüfen.

Vielleicht möchtest Du die Anlage selbst auf dem Hausdach anbringen, um Geld zu sparen. Die Selbstmontage ist zwar grundsätzlich erlaubt, doch Du solltest lieber einen Fachbetrieb beauftragen. Dafür gibt es zwei Gründe: Die oft langfristige Garantie gilt nur bei einer professionellen Montage, und den Anschluss ans Stromnetz darf nur ein kompetenter Elektroinstallateur durchführen.
Bei kleinen Anlagen mit maximal zehn Kilowatt ist keine Messung des Eigenverbrauchs nötig. Strombezug und Einspeisung müssen jedoch gemessen werden. Und um den Eigenverbrauch zu bestimmen, fällt nur ein geringer Mehraufwand an. Dafür bringt der Elektrotechniker einen Zähler am Wechselrichter an. Für den Bezugszähler vom Netzbetreiber (einen normalen Stromzähler) musst Du eine Gebühr zahlen. Den Einspeisezähler kannst Du als Anlagenbetreiber selbst aussuchen und montieren. Als Alternative kann ein Zweirichtungszähler verwendet werden. Neben so vielen Punkten die es zu beachten gibt, ist es ratsam mit einer Checkliste zu arbeiten, die euch hilft nicht nur den Überblick zu behalten, sondern auch das Thema tiefer zu verstehen – hier könnt ihr euch die Checkliste zur Anschaffung einer Photovoltaikanlage downloaden.

Vorteile Zweirichtungszähler kurz aufgezeigt

Er vereint beide Zähler in einem Gerät und ist damit eine platzsparende Lösung. Der Zweirichtungszähler misst die Gesamtwerte des bezogenen und eingespeisten Stroms und führt nicht nur die Differenz auf. Das ist deshalb wichtig, weil die Einspeisevergütung niedriger ist als der Bezugspreis für Strom aus dem Netz. Zudem kannst Du den Eigenverbrauch besser ermitteln. Das Zweirichtungszählwerk verfügt über eine Rücklaufsperre, die die genaue Zählung der Stromflüsse in die beiden Richtungen durchführt.

Der meiste Solarstrom wird um die Mittagszeit erzeugt, denn in dieser Zeit nehmen die Solarzellen besonders viel Energie auf. Doch Du brauchst den Strom auch zu anderen Tageszeiten. Darum kann ein Batteriespeicher sinnvoll sein. Aktuell sind diese Speicher noch recht kostenintensiv. Je höher der Stromverbrauch im Haushalt ist, desto eher lohnt sich jedoch die Anschaffung. Dabei ist die Speichergröße genau auf den Bedarf und auf die Anlagenleistung abzustimmen. Ein zu großer Speicher ist unnötig teuer und wirkt sich negativ auf die Rentabilität aus.

Fakten zur Finanzierung und Förderung einer Eigenstrom-Anlage

Umweltfreundliche Energielösungen gewinnen mehr und mehr an Bedeutung. Viele Unternehmen und Kreditinstitute unterstützen deshalb den Einbau von Photovoltaik-Anlagen. Mit günstigen Finanzierungen und Fördermitteln erleichtern sie die moderne Umrüstung. In den Bundesländern gibt es verschiedene Förderprogramme und kompetente Ansprechpartner. Teilweise kümmern sich auch Regionalverbände und Kommunen um die Anfragen der Verbraucher. Je nach Standort stehen Dir verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl, wenn Du eine Anlage für den Eigenverbrauch anschaffen möchtest. Auch die Fachbetriebe stehen oft im engen Kontakt mit den Kreditanstalten.

Ein Kredit mit günstigen Konditionen und/oder Förderungen hilft Dir dabei, die Photovoltaik-Anlage für den Eigenverbrauch zu installieren. Oft gibt es auch Fördermittel für die Batteriespeicher, sodass Du nicht so viel Geld in das Projekt stecken musst. Du kannst also frühzeitig in die Zukunft investieren und nachhaltig Eigenstrom produzieren, ohne dass Du die gesamten Rechnungen auf einmal bezahlen musst. Dabei ist zu beachten, dass der Förder- oder Kreditantrag normalerweise vor dem Kauf der Anlage gestellt wird.

Wenn Du es besonders bequem haben möchtest, wendest Du Dich an eine Firma, die sich um alles kümmert. Einige Unternehmen haben sich darauf spezialisiert, Solaranlagen zu fördern und auch die technische Durchführung zu übernehmen. Zu diesem Zweck sind strategische Partnerschaften zwischen den Fachfirmen und Kreditinstituten entstanden. Die Experten verfügen zudem über ein fundiertes Fachwissen zu den aktuellen Fördermöglichkeiten und erledigen alle nötigen Schritte für Dich.

Bemerkung: die Produktion von Eigenstrom birgt aber auch einige Herausforderungen bei der Erzeugung.

Fazit Förder- und Finanzierungshilfen richtig nutzen

Die Installation einer Photovoltaik-Anlage für den Eigenverbrauch lohnt sich. Wichtig ist, dass Du Deinen Eigenbedarf und die Kosten für Montage und Extras genau kalkulierst und die entsprechenden Fördermittel und Finanzierungshilfen nutzt. Mit einer individuellen Abstimmung der Anlagengröße und des Stromspeichers kannst Du wirtschaftlich und umweltbewusst haushalten.