H2 Tankstellen – Joint Venture von EWE und Jet H2 Energy

Jet H2 Energy & EWE planen H2-Tankstellennetzausbau im Nordwesten Deutschlands mittels Subventionen. Ziel: Bis 2026 200 Tankstellen in Deutschland zu betreiben.

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H2 Tankstellennetz - EWE und Jet H2 Energy 50/50 Joint Venture
v.l.n.r: Jonas Erdmann (JET H2 Energy), Elena Hof (JET H2 Energy) Olaf Borbor (JET H2 Energy-CEO), EWE-Technikvorstand Dr. Urban Keussen, Peter Schmidt (Geschäftsführer EWE GASSPEICHER), Timo Di Nardo (EWE GASSPEICHER) - Foto von Izabela Mitwollen

In einer bedeutenden Entwicklungsphase für die Wasserstoffinfrastruktur haben sich Jet H2 Energy und das Unternehmen EWE zusammengeschlossen, um das Wasserstofftankstellennetz im Nordwesten Deutschlands voranzutreiben. Beide Unternehmen sehen dies als entscheidenden Schritt hin zu einer nachhaltigeren und grüneren Energiezukunft, unterstützt wird das 50:50 Joint Venture durch staatliche Förderungen und EU-Initiativen.

Zahlen und Fakten im kurzen Überblick:

  • Bau von vier H2-Tankstellen in Brake, Cuxhaven, Leer und Schortens
  • Die Projekte werden als Teil des HyPerformer-Projekts „Hyways for Future“ und des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie gefördert
  • EWE plant, Wasserstoff in einer 320-Megawatt-Elektrolyseanlage im ostfriesischen Emden zu produzieren
  • Jet H2 Energy ist ein 50:50-Joint-Venture von H2 Energy Europe und Phillips 66
  • Bis 2026 sollen bis zu 250 Wasserstofftankstellen in Deutschland, Österreich und Dänemark entstehen. Rund 200 davon in Deutschland
  • Bis 2024 sind zehn Wasserstofftankstellen in Deutschland und Dänemark geplant

In dem Joint Venture ist die Verantwortlichkeit klar geregelt – Jet H2 Energy konzentriert sich auf den Bau und Betrieb der Wasserstofftankstellen und EWE liefert den benötigten grünen Wasserstoff. Dieser grüne Wasserstoff wird von EWE aus erneuerbaren Energien produziert und in Wasserstofftrailern zur Verfügung gestellt. Es wird aber noch im größeren Maße geplant. So plant EWE weit den Wasserstoff in Kraftwerksmaßstab zu produzieren und hat dafür sogar eine große Elektrolyseanlage im ostfriesischen Emden im Blick. Zusätzlich soll eine Pipeline für die Wasserstoff-Infrastruktur geplant werden, um den Wasserstoff ökonomisch zu den Tankstellen zu transportieren

Jet H2 Energy hat ebenfalls große Pläne. Das Unternehmen plant bis 2026 ein großes Wasserstofftankstellen-Netz in mehreren EU-Ländern zu errichten. Für Urban Keussen, EWE-Technikvorstand, steht fest:

„Die Klimawende benötigt auch eine Verkehrswende, und diese Initiative ist ein Schritt in diese Richtung“

Fazit – Wasserstoff-Tankstellen-Netzausbau – mal schauen wo die Reise hingeht

Schön, dass zwei Unternehmen sich auf ein gemeinsames Ziel verständigt haben. Es ist auch gut, dass staatliche Subventionen im Spiel sind, denn ich denke, dass das unternehmerische Risiko bei der Energiewende nicht allein auf den Unternehmen liegen sollte. Allerdings sollte man euphorische Stimmung mit Vorsicht genießen, da es auch einige Berichte mit Bedenken gibt. Sind wir in der Lage, in den nächsten Jahren klimaneutralen grünen Wasserstoff zu produzieren und ihn auch durch eine entsprechende Infrastruktur zu verteilen? Ich verweise hier nochmal auf den Artikel, in dem wir uns fragten, ob Wasserstoff wirklich der Retter in der Klimakrise ist. Trotzdem ist es eine gute Sache – aber es ist wichtig, realistisch zu bleiben.