EU Emissionshandel – gutes Instrument für den Klimaschutz

Der Emissionshandel ist Mechanismus, der den Markt nutzt um Unternehmen finanziell zu motivieren Umweltziele zu erreichen. Warum dient das dem Klimaschutz?

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EU Emissionshandel – Wichtiges Instrument für den Klimaschutz
Adobe Stock Von Anar Mammadov

Die wenigsten wissen, was es mit dem Begriff Emissionshandel auf sich hat, und dennoch ist er eines der wichtigsten Instrumente der Europäischen Union im Kampf gegen den Klimawandel.

Was passiert beim Emissionshandel und welchen Sinn hat das?

Der Emissionshandel in Europa bezieht sich auf das Europäische Emissionshandelssystem (EU ETS), das größte und am längsten bestehende System für den Handel von Treibhausgasemissionsrechten. Es wurde von der Europäischen Union (EU) eingeführt, um den Ausstoß von Treibhausgasen in der EU zu reduzieren und die Ziele des Klimaschutzes zu erreichen. Dieses System gibt es seit dem Jahr 2005, und seit dem Jahr 2012 ist auch der Flugverkehr inbegriffen. Seit dem Jahr 2013 sind auch Lachgas-Emissionen und Kohlenstoffe in den Emissionshandel einbezogen.

Jährlich wird eine feste Obergrenze für den Ausstoß von Treibhausgasen wie CO₂, Lachgas und Methan festgelegt. Ein Emissionszertifikat entspricht dabei einer Tonne CO₂. Diese Obergrenze wird dabei jedes Jahr abgesenkt, um einen geringeren Ausstoß der EU zu garantieren. So soll auf Dauer die Klimaneutralität erreicht werden.

Das Prinzip des Emissionshandels ist relativ einfach: Unternehmen, die in emissionsintensiven Branchen tätig sind (wie Energieerzeugung, Industrie usw.), erhalten eine begrenzte Menge an Emissionszertifikaten, die ihren Ausstoß von Treibhausgasen repräsentieren. Teilweise sind diese Zertifikate kostenlos, teilweise müssen sie aber auch bezahlt werden. Diese Zertifikate können dann gehandelt werden.

Unternehmen, die ihre Emissionen reduzieren, können überschüssige Zertifikate verkaufen, während Unternehmen, die ihre Emissionen nicht ausreichend reduzieren können, zusätzliche Zertifikate erwerben müssen. Hierdurch bildet sich durch die freie Marktwirtschaft selbstständig ein Preis. Rund 10.000 energieintensive Anlagen der Industrie und der Wirtschaft werden mit diesem System erfasst. In Europa sind diese Anlagen für etwa 36 % der gesamten Schadstoffausstöße verantwortlich.

Wie hoch waren und sind die Preise?

Anfangs waren die Emissionsberechtigungen aufgrund wenig ambitionierter Obergrenzen sowie krisenbedingter Produktionsrückgänge sehr billig zu haben, denn es bildete sich ein Überschuss an Emissionszertifikaten. Zwischenzeitlich lag der Preis pro Zertifikat im Jahr 2007 bei nur 0,70 Cent. Ein Zertifikat entspricht dem Ausstoß von einer Tonne CO₂.

Infolge der letzten Reform des EU-ETS im Jahr 2017 sind die Preise für Emissionen allerdings wieder stark gestiegen. Im Jahr 2021 lag der Preis bei etwa 80 € pro Zertifikat. Hier findest du eine informative Grafik über den Preisverlauf.

Welchen Einfluss hat der Emissionshandel auf die Bürger?

Unter den Emissionshandel einbezogen werden auch alle Brennstoffe nach dem Energiesteuergesetz, darunter fallen Benzin, Diesel, Öl, Heizöl, Gas, Flüssiggas und auch Kohle. Private Endverbraucher, wie Bürger, die ihr Auto tanken, nehmen zwar nicht direkt am Emissionshandel teil, sind aber von den Auswirkungen betroffen. Denn die Inverkehrbringer dieser Energiestoffe sind zur Teilnahme verpflichtet und geben die erhöhten Preise an ihre Kunden weiter.

Durch die steigenden Preise sollen Verbraucher angeregt werden, unter anderem ihr Haus energieeffizienter zu gestalten oder auf ein Elektroauto umzusteigen. So werden dauerhaft weniger Emissionen freigesetzt. Um diese Mehrkosten abzufangen, gibt es zahlreiche Förderungen und Hilfsprogramme des Staates.

Förderungen für Bürger

Die Anschaffung eines Elektroautos wird aktuell mit einer Innovationsprämie gefördert. Dafür musst du das Elektroauto mindestens 12 Monate besitzen oder 24 Monate leasen und der Basislistenpreis darf maximal 45.000 € betragen. So sind bis zu 6750 € Förderung möglich.

Für die energieeffiziente Sanierung von Wohngebäuden gibt es zudem Förderungen durch die staatliche KfW-Bank.

Denny

Die Leidenschaft, mit der Kunst der Worte Sachverhalte verständlicher zu machen und Menschen zu begeistern, begleitet mich seit meiner Jugend. Jedoch war es mir erst nach einigen Jahren der Reife vergönnt, meiner Passion auch beruflich zu folgen. So ist es mir nach meiner schulischen und beruflichen Laufbahn möglich gewesen als freier Texter verschiedenste Projekte zu unterstützen. Dabei liegen mir besonders Themen rund um Nachhaltigkeit, freies Geld verdienen und Persönlichkeitsentwicklung am Herzen. Denn ich möchte Menschen und vor allem deren Visionen dabei helfen, sich zu verwirklichen und Gutes in die Welt zu tragen.

(Bildquelle: Adobe Stock Von Ustas)