Förderungen für die energetische Sanierung Deines Eigenheims

Energetische Sanierung ist teuer. Verzichten auf das Mitmachen sollte man nicht, Finanzielle Förderungen sind vom BMWK in Form von günstigen Krediten möglich

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Förderung energetische Sanierung
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Die energetische Sanierung eines älteren Hauses ist ein entscheidender Schritt. Dadurch kannst Du im Eigenheim Energie und somit Kosten sparen und gleichzeitig unterstützt Du den Klimaschutz. Der Umbau ist jedoch meist mit höheren Kosten verbunden. Deshalb ist es sinnvoll, für Maßnahmen zum Umbau Deines Hauses Förderungen vom Staat zu beantragen.

Worauf muss ich bei der Planung achten?

Bevor Du mit der Sanierung Deines Eigenheims beginnst, solltest Du genau planen. Willst Du eine Komplettsanierung oder nur einzelne Elemente an die aktuellen Standards anpassen? Von der jeweiligen Umbaumaßnahme hängt auch die Förderung ab. Um den genauen Bedarf zu ermitteln, musst Du die größten energetischen Schwachstellen Deines Eigenheims kennen.

Benötige ich einen Energieberater?

Am besten bindest Du bei der Planung von Anfang an einen Energieberater ein. Er kann bei einem Termin vor Ort den Sanierungsbedarf genau einschätzen. Außerdem kann Dein Berater Dir bereits bei Beginn der Planung eine Einschätzung der möglichen Förderarten und Förderhöhe geben. Bei der Auswahl des Beraters musst Du darauf achten, dass er vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BaFa) für das Förderprogramm „Energieberatung für Wohngebäude“ zugelassen ist.

Dadurch kannst Du Dir sicher sein, dass Du eine qualifizierte Beratung erhältst. Bei einigen Modernisierungen wie dem Austausch der Fenster und Türen muss ein Energie-Effizienz-Experte eingebunden werden. Die Kosten für einen zugelassenen Energieberater werden bis zu 80 Prozent gefördert.

Für die, die noch nicht ganz wissen, was energetische Sanierung ist und was dazu gehört, kann das hier nachlesen.

Woher kann ich Förderungen für die Sanierung erhalten?

Förderungen können Zuschüsse oder günstige Kredite sein. Die Vorteile von Krediten für Bauherren sind Tilgungszuschüsse oder geringe Zinssätze. Fördermittel in Form von Zuschüssen werden erst nach Beendigung der Maßnahmen gezahlt. Kredite kannst Du nach der Zustimmung bereits abrufen. 2021 wurde die Bundesförderung für effiziente Sanierung in bestehenden Gebäuden (BEG) eingeführt. In der überarbeiteten Fassung vom Juli 2022 wurden Förderungen in Gebäuden vereinfacht. Gleichzeitig verringerten sich allerdings die Fördersätze der Zuschüsse um fünf bis zehn Prozent. Auch in der neuen Verordnung ist die Vergabe von Förderkrediten durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) enthalten. Für 2023 sind weitere Änderungen geplant.

Welche Förderungen werden für die energetische Sanierung angeboten?

Die Förderungen unterscheiden sich nach Bauvorhaben. Für vollständige energetische Sanierung von Einfamilienhäusern kann zusätzlich ein Kredit aufgenommen werden.

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Welche Förderprogramme gibt es für eine vollständige Sanierung?

Eine vollständige energetische Sanierung kann aufwendig und teuer werden. Wird das Haus durch die Komplettsanierung auf ein besseres energetisches Niveau gehoben (beispielsweise zum KfW-Effizienzhaus Stufe 85), dann kannst Du dafür einen Förderkredit beantragen.

Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (KfW 261) kann für fast alle energiesparenden Maßnahmen in Bestandsimmobilien in Anspruch genommen werden. Sie gilt für alle Bau- und Baunebenkosten zur Umwandlung einer bestehenden Immobilie in ein Energieeffizienzhaus Stufe 85 und höher. Für den Kredit wird ein Tilgungszuschuss zwischen fünf und 25 Prozent gewährt. Die maximale Kreditsumme beträgt 150.000 Euro.

Welche Förderprogramme gibt es für Einzelmaßnahmen?

Es muss nicht immer das Komplettpaket sein, um Dein Haus zu sanieren. Aus Kostengründen werden oft nur Einzelmaßnahmen durchgeführt. Priorisiere die möglichen Optionen für die Sanierung nach Effektivität. Dabei musst Du auch die richtige Reihenfolge der Maßnahmen berücksichtigen. Auch für einzelne Sanierungsarbeiten kannst Du eine Förderung beantragen. Dabei richtet sich die Höhe meist nach der Effektivität.

Über die Bundesförderung „Effiziente Gebäude – Einzelmaßnahmen“ können Investitionszuschüsse für energetische Sanierungen beantragt werden. Die Zuschüsse und Kredite gliedern sich entsprechend der Gebäudeteile:

Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle: Diese Sanierungen betreffen Fenster, Türen, Fassade oder Dach. Der Fördersatz liegt bei 15 Prozent und wird bis maximal 60.000 Euro gewährt.

Anlagentechnik: Mit diesem Programm wird energieeffiziente Anlagentechnik wie der Einbau einer Lüftungsanlage mit Wärme-Rückgewinnung gefördert. Bei einem Fördersatz von 15 Prozent der förderfähigen Kosten liegt der Maximalbetrag bei 60.000 Euro.

Anlagen zur Wärmeerzeugung: Als Anlage zur Wärmegewinnung gilt die Heiztechnik eines Gebäudes. Voraussetzung für die Förderung ist eine neue Heizungsanlage mit mindestens 25 Prozent Leistung aus erneuerbaren Energien. Die Höhe des Zuschusses hängt vom regenerativen Energieträger ab. Für die Kombination mit Solarkollektoren beträgt der Zuschuss 25 Prozent.

Heizungsoptimierung: Bei mehr als zwei Jahre alte Heizungen werden alle Maßnahmen zur Verbesserung des Heizungsverteilsystems gefördert. Dazu gehören der hydraulische Abgleich und die Erneuerung der Heizpumpe. Der Fördersatz für die Sanierung beträgt 15 Prozent.

Fachplanung und Baubegleitung: Gefördert wird die energetische Planung und Baubegleitung durch Fachleute. Sie kann nur im Zusammenhang mit einer der oben genannten Einzelmaßnahmen erfolgen. Die Förderquote liegt bei 50 Prozent und ist auf 5.000 Euro pro Jahr begrenzt.

Neben den Zuschüssen Einzelmaßnehmen bei der KfW beantragen

Zusätzlich zu den Zuschüssen kannst Du für die Einzelmaßnahme Heizung auch einen Förderkredit der KfW beantragen. Dafür ist ebenfalls die Nutzung erneuerbarer Energien notwendig.

Der Förderkredit Erneuerbare Energien – Standard (KfW 270) unterstützt die Gewinnung von Strom aus Photovoltaik, Wasser, Wind, Biogas und weiteren nachhaltigen Verfahren. Der Kredit wird für Anlagen zur Erzeugung von Strom und Wärme sowie für Netze und Speicher gewährt. Günstige Zinsen gegenüber klassischen Banken ermöglichen eine leichtere Umsetzung. Dieser Kredit kann mit anderen Zuschüssen kombiniert werden. Tiefere Einblicke zum Programm 270 kannst du direkt bei der KfW erfahren.

Gibt es weitere Fördermöglichkeiten?

Zusätzlich zu den Programmen des Bundes bieten alle Bundesländer auch regionale Förderungen. Einige Landkreise und Städte sehen darüber hinaus spezielle Förderungen vor. In den Bundesländern übernimmt die Verwaltung meist die Landesbank oder ein regionales Förderinstitut. Die Förderrichtlinien sind häufig jedoch mit speziellen Anforderungen und Maßnahmen behaftet. In der Regel können die Förderprogramme mit anderen Zuschüssen oder Krediten von der KfW oder der BaFa kombiniert werden. Da Du die Unterlagen für diese Anträge ohnehin zusammenstellen musst, ist der Mehraufwand gering. Informationen über Förderprojekte erhältst Du auch bei Deinem regionalen Energieberater.

Wie kann ich die steuerliche Förderung nutzen?

Alternativ zu Zuschüssen und Förderkrediten kannst Du die Kosten für die energetische Sanierung von der Steuer absetzen. Seit 2020 wurden die Möglichkeiten verbessert, Maßnahmen zur Reduzierung des Energieverbrauchs steuerlich zu nutzen. Diese Möglichkeit kommt nicht nur in Betracht, wenn Du den Antrag vergessen hast. Auch bei hoher Steuerbelastung oder vielen kleineren Maßnahmen kann es sinnvoll sein. Am besten besprichst Du mit Deinem Steuerberater, welche Lösung für Dich besser ist. Die Voraussetzungen sind ähnlich wie bei den Förderprogrammen vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Bis zu 200.000 Euro können so mit 20 Prozent angesetzt werden. Eine Investition von 100.000 Euro entspricht einer Steuerersparnis von 20.000 Euro. Wenn Du Deine Sanierungskosten steuerlich geltend machst, darfst Du keinen Zuschuss oder Förderkredit dafür beantragen.

Was muss ich bei der Beantragung der Förderungen beachten?

Die Beantragung von Zuschüssen oder Förderkrediten muss vor Beginn der Sanierung stattfinden. Denk daran, dass Du für viele Anträge einen Energieberater brauchst. Energieberater sind gut ausgelastet und können nicht kurzfristig Termine vor Ort in Deinem Haus wahrnehmen.

Nach dem Antrag kannst Du mit den Arbeiten beginnen. Ein Antrag kann aber auch abgelehnt werden. Deshalb ist es besser, erst nach der Zusage mit dem Umbau zu beginnen. Ansonsten kann es passieren, dass Du die Kosten allein tragen musst. Achte auf eine fachgerechte Umsetzung der geplanten Maßnahmen. Abrechnen darfst Du nur die Kosten von anerkannten Fachbetrieben mit Handwerksmeister. Auch wenn Du in Eigenleistung einige Arbeiten erledigen willst, kannst Du Deine Arbeit nicht fördern lassen.

Fazit energetische Sanierung auf lange Sicht betrachten und finanzielle Unterstützung anfordern

Die energetische Sanierung Deines Eigenheims hilft, Kosten zu sparen und die Umwelt zu schonen. Je nach aktuellem Zustand des Gebäudes ist ein Umbau jedoch teuer. Finanzielle Unterstützung erhältst Du vom BMWK in Form von günstigen Krediten oder Zuschüssen. Weil Du die Anträge vor Baubeginn stellen musst, solltest Du den Umbau genau planen.