Wer sich für den privaten Bereich und eigenen Stromverbrauch eine Photovoltaik-Anlage zulegen möchte, muss erst mal tief in die Tasche greifen. Doch keine Angst, in den meisten Fällen wird die Anschaffung und die Installation von verschiedenen Institutionen eine Förderung beantragen. Damit der Ausbau erneuerbarer Energien auch in privaten Haushalten schneller vorangeht.
Wer fördert den Ausbau erneuerbarer Energien bzw. Photovoltaik-Anlage?
Von Bund und Ländern wurden umfangreiche Fördermittel für den Ausbau erneuerbarer Energien und entsprechender Anlagen für die Strom- und Energiegewinnung zur Verfügung gestellt.
Dabei gibt es verschiedene Varianten. Von der garantierten Einspeisevergütung durch das EEG, über zinsgünstige Kredite für die Anschaffung von Anlagen, für die Erzeugung von Strom durch erneuerbare Energien, bis hin zu Zuschüssen für Energieversorger durch den Bund.
Grundsätzlich gibt es zwei Förderarten, die Investitionsförderung für die Anschaffung einer Anlage oder die betriebliche Förderung durch die garantierten Verkaufserlöse, die das EEG vorschreibt.
Das Förderprogramm für den Ausbau erneuerbarer Energien wird durch die staatliche KfW-Bank realisiert, diese ist auch der Ansprechpartner für alle Förderanträge.
Es gibt aber auch kommunale Förderprogramme, die Photovoltaik-Anlagen und Stromspeicher sowie deren Aufbau oftmals mit einem finanziellen Zuschuss unterstützen. Wie die Bedingungen exakt lauten, ist von Stadt zu Stadt verschieden. *Siehe dazu Update EEG 2023.
Genau Informationen zu verschiedenen Förderprogrammen einzelner Kommunen findest du hier.
Wer ist die KfW und welchen Zweck hat sie?
Die KfW-Bank, ausgeschrieben Kreditanstalt für Wiederaufbau, wurde 1948 gegründet und gehört zu 100 Prozent dem Staat. Die KfW-Bank hat keine Filialen und auch keinerlei Einlagen von Privat- oder Geschäftskunden, sie finanziert sich ausschließlich über die internationalen Kapitalmärkte.
Ziel der KfW ist es im Auftrag des Bundes und der einzelnen Länder, die wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Lebensgrundlagen der Menschen zu verbessern.
Daher vergibt sie zinsgünstige Kredite und Förderungen an Unternehmen, Einzelpersonen und Gesellschaften, die sich weiterentwickeln wollen und an die Zukunft denken. Besonders für Existenzgründer und mittelständische Unternehmen gibt es viele Angebote zur Unterstützung.
Aber auch Kommunen und die soziale und öffentliche Infrastruktur werden durch verschiedene Programme gefördert.
Damit unterscheidet sich die KfW-Bank deutlich von anderen Banken, deren Hauptziel es ist, Geld zu verdienen.
Wird der Kauf einer Photovoltaik-Anlage durch die KfW-Bank gefördert?
Ja, die staatliche KfW-Bank fördert die Anschaffung und den Aufbau einer Photovoltaik-Anlage mit verschiedenen, zinsgünstigen Kreditangeboten, die zukünftige Betreiber in Anspruch nehmen können. (Stand 20.12.2022)
Hier ein paar Kreditangebote mit den möglichen Konditionen:
Kredit 270 – Erneuerbare Energien Standard – speziell für die Anschaffung von Anlagen für die Strom- und Energieerzeugung aus erneuerbaren Energien
- Kredit gibt es ab 3,48 % effektiven Jahreszins
- für Anlagen zur Erzeugung von Strom und Wärme – sowohl Eigenverbrauch als auch Einspeisung ins Netz
- geeignet für Solar-, Wasser-, Biogas-, Windanlagen, und noch einige mehr
- bis 50 Millionen Euro pro Vorhaben möglich
Kredit – 261 – Wohngebäude Kredit – für den Kauf oder Neubau einer Immobilie
- das Gebäude muss Effizienzhausstufe 40 entsprechen, mit Nachhaltigkeitssiegel
- Nachhaltigkeitszertifizierung wird ebenso gefördert, mit 50 % Tilgungszuschuss
- Kredit bereits ab 0,14 % Jahreszins (Laufzeit zwischen 4 und 10 Jahren)
- bis zu 30 Jahre Laufzeit möglich bei 1,21 % Zinsen
- bis zu 120.000 € Kreditsumme
- 5 % Tilgungszuschuss auf die Gesamtsumme möglich
Kredit – 261 – Wohngebäude Kredit – im Rahmen einer energetischen Sanierung mit Anbringung einer PV-Anlage (nur wenn kein Strom ins Netz eingespeist wird)
- Kredit bereits ab 0,14 % effektiven Jahreszins (Laufzeit zwischen 4 und 10 Jahren)
- bis zu 30 Jahre Laufzeit möglich bei 1,21 % Zinsen
- bis zu 150.000 € pro Wohneinheit, bei Effizienzhaus-Standard* entspricht Klasse 40
- zwischen 5 – 25 % Tilgungszuschuss möglich – je höher der Effizienzhaus-Standard, umso weniger muss von dem Kredit zurückgezahlt werden
- verschiedene Effizienzklassen zwischen Stufe 40, 55, 70, 85 und Denkmal, ebenso gibt es eine eigene erneuerbare Energien Klasse**
- zusätzliche Förderungen wie bezuschusste Baubegleitung möglich
Erläuterungen zu * und **
* Effizienzhaus: Ein Effizienzhaus ist ein energetischer Standard, den das Haus erfüllen muss. Als Vergleich dient ein Haus, das die Vorgaben des Gebäude-Energie-Gesetzes (GEG) erfüllt. Das entspricht Effizienzklasse 100.
Ein Effizienzhaus der Klasse 40 benötigt also nur 40 % der Energie wie das vergleichbare Haus nach dem GEG-Standard.
Zur Ermittlung der Effizienzklasse wird der Primärenergiebedarf des Gebäudes gemessen und außerdem der Transmissionswärmeverlust. Das bedeutet, wie viel Energie benötigt das Gebäude für den Betrieb, und wie viel Energie geht dabei nach außen verloren.
Durch eine effektive Heizung mit erneuerbaren Energien und einer hochwertigen Dämmung mit wenig Wärmeverlust wird ein Haus zum Effizienzhaus.
** Erneuerbare Energien Klasse: Mit dieser Klasse erhalten sie bessere Bedingungen für die Förderung und mehr Tilgungszuschuss. Dafür müssen sie eine neue Heizung in dem Gebäude installieren, die mit erneuerbaren Energien funktioniert. Diese muss 55 % des Energiebedarfs der Immobilie decken.
Welche Voraussetzungen müssen erfüllt werden?
Um die Förderung durch die KfW zu erhalten, muss die Photovoltaik-Anlage nur den Vorgaben des Gesetzes für den Ausbau erneuerbarer Energien genügen.
Ansonsten kann außer Kommunen und Institutionen des Bundes jeder den Kredit beantragen, dazu zählen Privatpersonen, jede Form von Unternehmen, Freiberufler und Landwirte.
So beantragst du die Förderung bei der KfW!
Die Beantragung der Förderung ist eigentlich ganz einfach, dabei unterstützt dich der KfW-Förderassistent.
Der eigentliche Kreditantrag wird nicht direkt bei der KfW gestellt, sondern bei einer Bank oder Sparkasse. Um dich auf das Gespräch vorzubereiten und die erforderlichen Unterlagen zusammenzustellen, ist der Förderassistent da.
Die Bank wird dich dann entsprechend beraten, welches Förderprodukt das Beste für deinen Fall ist.
- Gib den Förderzweck in das Suchfeld ein, die Software schlägt dir dann die passenden Fördermittel automatisch vor
- Dann wählst du die gewünschten Konditionen, wie Kreditlaufzeit, tilgungsfreie Jahre und die Dauer der Zinsbindung
- Wähle eines der angebotenen Fördermittel aus, achte auf die Konditionen
- Suche deine “Rechtsform” aus, als privater Antragsteller wähle Einzelunternehmer, nicht vorhandene Daten wie den Unternehmensnamen kannst du ignorieren
- Dann folgt das Datum für die geplante Investition
- Fülle nun die gewerbliche Bestätigung zum Antrag“ (gBzA) aus, dabei müssen die ganzen technischen Daten deiner geplanten Anlage eingetragen werden
- Dann können die Angaben abgesendet werden
Darauffolgend erhältst du ein zusammenfassendes Dokument als PDF-Datei, das du zu dem Beratungsgespräch bei deiner Bank mitnehmen kannst.
Hinweis intern: Neben vieler positiver Punkte, die für eine Photovoltaikanlage sprechen, gibt es auch eine Schattenseite, unter anderem was die Produktion der benötigten Elemente angeht.
Verweis intern: 10 Tipps zur Nachhaltigkeit im privaten Umfeld
Fazit Förderung für eine PV-Anlage mit dem richtigen Partner beantragen
Es gibt verschiedene Dienstleister beziehungsweise Berater, die dich bei der Auswahl des richtigen Fördermittels und der Beantragung bei der KfW-Bank unterstützen.
- BB-Bank
- Commerzbank
- Deutsche Bank
- Apotheker- und Ärztebank
- MLP Banking AG
- Santander Bank
- Targo Bank
- Wüstenrot
