Bürokratie bremst deutsche Energiewende und Windkraft

Bürokratie verzögert Energiewende. Belasten Schwertransporte & Hersteller von Windkraftanlagen. Deutschland braucht digitale Lösungen wie Holland oder Schweden.

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Bürokratische Hürden bremsen deutsche Energiewende und Windkraft
Adobe Stock Von Natascha

Die deutsche Energiewende steht vor großen Herausforderungen, insbesondere im Bereich der Windenergie. Bis 2030 plant die Bundesregierung, täglich 4-5 neue Windräder zu errichten, was insgesamt 28.000 neue Anlagen bedeutet. Dies ehrgeizige Ziel wird jedoch durch bürokratische Hürden und langwierige Genehmigungsverfahren für Schwertransporte gebremst. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf Transportunternehmen, sondern auch auf die Hersteller von Windkraftanlagen.

Herausforderungen für die deutsche Energiewende: Bürokratische Hürden und fehlende Digitalisierung bremsen Geschwindigkeit

Die deutsche Energiewende soll voranschreiten, insbesondere im Bereich der Windenergie. Bis zum Jahr 2030 ist das ehrgeizige Ziel gesetzt, täglich 4-5 neue Windräder in Deutschland zu errichten, was auf insgesamt 28.000 neue Anlagen hinausläuft. Diese Pläne des Bundeskanzlers sind jedoch durch bürokratische Hürden und langwierige Genehmigungsverfahren für Schwertransporte in Gefahr, was nicht nur die Energiewende selbst, sondern auch Unternehmen betrifft, die sich auf den Transport von Windkraftanlagen spezialisiert haben.

Transportunternehmen, die auf Schwertransporte spezialisiert sind, verfügen über speziell ausgebildete Fahrer, deren Dienstleistungen grundsätzlich teurer sind. Laut Holger Dechant, Vorstand von Gruber Logistics und Geschäftsführer der Universal Transport Group, entstehen allein durch die langen Genehmigungsverfahren Kosten in Höhe von 7,5 Millionen Euro. Wenn die Transportfahrzeuge aufgrund schleppender Genehmigungsverfahren stillstehen müssen, entstehen zusätzliche finanzielle Belastungen.

Genehmigungsverfahren mit einer Dauer von 2 bis 3 Monaten sind in diesem Zusammenhang keine Seltenheit. Obwohl die Regierung den Aufbau von 4-5 Windkrafträdern pro Tag anstrebt, werden aufgrund dieser Verzögerungen am Ende des Tages oft nur etwa 1,5 Anlagen errichtet. Dieser Genehmigungsstau könnte möglicherweise durch die neu gegründete Autobahn GmbH verursacht werden, die den Prozess der Transporte und somit den Aufbau der Windkraftanlagen behindert. Dies zeigt erneut die bürokratischen Hürden und die mangelnde Geschwindigkeit in Deutschland auf.

Die Autobahn GmbH gibt zwar an, mit Hochdruck an digitalen Tools zu arbeiten, jedoch richtet sich die Dauer der Genehmigungen nach der zurückzulegenden Strecke, die durch zahlreiche Landkreise und Regionen führen muss, sowie nach der Infrastruktur entlang der Route. Kurz gesagt, bürokratische Prozesse und unzureichende Infrastruktur bremsen die Energiewende erneut aus. Als bezeichnendes Beispiel wird genannt, dass für eine nächtliche Fahrt durch Schleswig-Holstein etwa 60 Genehmigungen erforderlich sind.

Digitalisierung als Schlüssel zur Lösung: Modernisierung für die Energiewende

Nicht nur die Transportunternehmen sind von diesen Herausforderungen betroffen, sondern auch die Hersteller von Windkraftanlagen. Die langwierigen Genehmigungsverfahren für Schwertransporte führen zu enormen Kostensteigerungen für die Hersteller. Überfüllte Lager erschweren die Logistik, und der Aufbau einzelner Windkraftanlagen oder ganzer Windparks wird zunehmend unvorhersehbar oder unter schwierigen Bedingungen kalkuliert.

„Wenn wir ein bisschen digitaler endlich werden würden dann könnten wir auch endlich unser Faxgerät in den Keller bringen was wir heut noch haben für einige Behörden, man mag es kaum glauben und da müssen wir ganz dringend dran arbeiten – das muss schneller und einfacher natürlich von der Hand gehen.“

So Holger Dechant – Vorstand Gruber Logistics und Geschäftsführer Universal Transport Group. Dechant ergänzt, dass wir im Jahr 2023 leben und es Möglichkeiten gibt, die einfach umgesetzt werden müssen. Gerade mit Blick auf Holland oder Schweden müsse man feststellen, dass die viel schneller mit den Genehmigungen mittels digitaler Verfahren vorankommen.

Insgesamt stehen Deutschland in Bezug auf die Energiewende große Hürden bevor, die nicht nur technologischer, sondern auch bürokratischer Natur sind. Es ist dringend erforderlich, den Einsatz digitaler Lösungen zu beschleunigen, um die Ziele der Energiewende rechtzeitig zu erreichen und die Kosten für Unternehmen sowie Hersteller zu minimieren.

Quellenverweis extern – siehe Video Eurotransport.de