Windräder an Wohngebieten – haben die Grünen was vergessen?

Windräder an Wohngebieten mindern Immobilienwerte, ist das eine "Enteignung"? Die Abschaffung der 1000m-Regel ignoriert dies. Ein Eingriff ohne Mitsprache.

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Windräder an Wohngebieten - düstere Aussichten für Eigentümer und deren Immobilienwerte?
Adobe Stock Von klyaksun

Der Landtag von Nordrhein-Westfalen hat für die Abschaffung des 1000-Meter-Mindestabstands von Windräder an Wohngebieten gestimmt. Die bisherige Regelung wurde als Hindernis für den Ausbau der Windenergie gesehen. Trotz der geplanten Aufhebung betonten die Grünen, dass Windräder nicht unmittelbar an Wohnhäusern errichtet würden, und verwiesen auf weiterhin geltende Bau- und Immissionsschutzregeln. Wobei ein weiterer Vorschlag – Abschaffung des pauschalen 1000-Meter-Abstands von Windturbinen zur Wohnbebauung – keinen Platz fand.

Trotz vieler Vorteile gibt es auch Nachteile, die es zu bedenken gilt

Zu erwähnen ist, dass die Energiewende ein wichtiger Schritt in Richtung Klimaneutralität und eine saubere Zukunft ist. Zu betonen ist allerdings auch, dass die Grünen oft eine einseitige Sicht auf die Dinge haben. Klar ist auch, dass die Energiepolitik derzeit mit aller Kraft – oder auch „Macht“ durgesetzt werden soll. Schauen wir uns nüchtern die Vor- und Nachteile der Windräder in Nähe von Wohngebieten an.

Verweis extern: Siehe ausführlich 1000 Meter Abstandsregel

Vor- und Nachteile von Windrädern in der Nähe von Wohngebieten

Lokale Windräder bieten zahlreiche Vorteile, darunter die Erzeugung von Strom direkt vor Ort, was den Bedarf an Fernübertragungen und die damit verbundenen Verluste verringert. Zudem bringen sie wirtschaftliche Impulse, indem sie Arbeitsplätze schaffen und die lokale Wirtschaft stärken. Für Schulen und Gemeinschaften können sie zudem eine wertvolle Bildungsressource darstellen, die das Bewusstsein und die Akzeptanz für erneuerbare Energien steigert. Ein weiterer wesentlicher Vorteil ist die saubere Energiegewinnung durch Windkraft, die dazu beiträgt, den CO2-Ausstoß zu senken und die Luftqualität zu verbessern.

Allerdings sind Windkraftanlagen nicht ohne Nachteile. Sie erzeugen Geräusche, die von nahegelegenen Bewohnern als störend empfunden werden können. Außerdem können die drehenden Rotorblätter Schattenwürfe erzeugen, die sich über Wohngebiete bewegen. Für manche stellen Windräder auch eine visuelle Beeinträchtigung der Landschaft dar. Es gibt zudem Bedenken hinsichtlich der Wertminderung von Immobilien in der Nähe von Windkraftanlagen und potenzielle Auswirkungen auf die Tierwelt, insbesondere durch Kollisionen von Vögeln und Fledermäusen mit den Rotorblättern. Sicherheitsaspekte, wie das Risiko von Eiswurf, Bränden oder Strukturversagen, sind ebenfalls zu beachten, insbesondere wenn die Anlagen nicht regelmäßig gewartet werden. Hinzu kommt, dass Windräder elektromagnetische Signale, beispielsweise von Radios oder Mobiltelefonen, stören können.

Fazit – Wegfall der 1000 Meter Regel von Windräder an Wohngebieten – wo bleibt der Immobilienbesitzer?

Windräder bieten sowohl Vorteile wie eine lokale, umweltfreundliche Stromerzeugung als auch Nachteile, von denen insbesondere die potenzielle Wertminderung von Immobilien in der Nähe heraussticht. Diese Wertminderung kann für Immobilienbesitzer einem Gefühl der Enteignung gleichkommen, da sie den Wert ihrer Investition schmälert, ohne dass sie einen direkten Einfluss darauf haben. Es wäre daher sehr wichtig gewesen, diesen Aspekt bei dem Wegfall der 1000 Meter Regel mit einfließen zu lassen. Kommentar: nicht so schön – für die Umwelt ggf. aber für die Eigentümer wieder mal eine Entscheidung über deren Köpfe hinweg.