Erneuerbare Energien – wie sinnvoll sind diese im Detail

Sind erneuerbare Energien sinnvoll? Auswirkungen auf die Energieerzeugung 2021. Was ist von regenerativen Energien überhaupt in Zukunft zu erwarten?

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Erneuerbare Energie Sinnhaftigkeit im Detail
Bild von Peter Schmidt auf Pixabay

Erneuerbare Energien gelten als besonders sinnig. Sie sind der Geheimtipp, wenn es um den Schutz des Klimas geht, aber auch in Bezug auf die Kosten bei der Energieversorgung werden Wind- und Sonnenkraft zunehmend in den Vordergrund gestellt. Du fragst Dich, wie sinnvoll erneuerbare Energien aber wirklich sind? Wir gehen der Sache auf den Grund.

Die Energiewende ist ein inflationär genutzter Begriff in Deutschland. Das Ziel wird klar formuliert: Auf die Dauer sollen erneuerbare Energien, also die Energie aus Wind-, Wasser- und Sonnenkraft, die fossilen Energieträger ersetzen.

Eine Veränderung ist notwendig. Derzeit gewinnen wir noch einen großen Teil der Energie aus fossilen Energieträgern. Dies ist weder nachhaltig noch umweltfreundlich. Dazu kommt, dass es sich um endliche Energieträger handelt. Es ist nicht möglich, dauerhaft Kohle oder Öl zu fördern. Zunehmend reduzierte Ressourcen gefährden eine Energieversorgung.

Durch den grundlegenden Austausch der Energieträger soll die Belastung der Umwelt sinken, die Effizienz der Energienutzung erhöhen und für Nachhaltigkeit bei der Erzeugung sorgen. Umweltschonende Technologien sind dabei der Hoffnungsträger.

Erneuerbaren Energien und deren Anteil an der Energieerzeugung

Die Förderung von erneuerbaren Energien hat im Jahr 2000 einen umfassenden Aufschwung erhalten. Zur damaligen Zeit war es vorwiegend der Bereich der Elektrizität, der einer schnellen Wandlung unterlag. Im Jahr 2000 war der Anteil an Strom aus grüner Energie bei einer Höhe von 6,2 %. 2018 lag er bereits bei mehr als 25 %, 2020 waren es sogar 45 %, 2021 folgte der Anstieg auf 48,5 %.

Den größten Anteil machte 2020 die Windenergie mit 18 % aus. Es folgte die Photovoltaik mit 9 % und Biomasse mit 8 %. Der Anteil an Wasserkraft war mit 3 % noch recht überschaubar.

Verweis intern: Wann zogen die erneuerbaren Energien in das politische Mindset?

Um feststellen zu können, wie sinnig der Einsatz erneuerbarer Energien ist, sollte der Blick nicht nur auf die Elektrizität gerichtet werden. Betrachten wir das Gesamtkonzept. Statistiken haben ergeben, dass 19,7 % vom Endenergieverbrauch in Deutschland 2021 durch erneuerbare Energien gedeckt wurde. In der EU-Richtlinie zur Förderung erneuerbaren Energien wurde 2009 das Ziel festgelegt, 18 % des Endenergieverbrauches aus erneuerbaren Energien zu erschaffen. Dieses Ziel wurde schon 2020 übertroffen. Die Klimaziele der EU setzen allerdings noch eine deutlich umfassendere Umstellung voraus.

Update 23.03.2023: Das Erneuerbare-Wärme-Gesetz sieht nun vor, dass bei der Erneuerung von Heizungsanlagen 15 Prozent der benötigten Wärme mittels erneuerbarer Energien erzeugt werden müssen. Doch was heißt das genau?

Erneuerbare Energien können als Energiequelle für die Wärmeerzeugung herangezogen werden und sind somit ein wichtiger Baustein für die Energieversorgung in Deutschland. Dazu zählen solarthermische Anlagen, Geothermie, Biomasse, Holzpellets oder auch Wasserstoff und biogener Abfall. Jede dieser Energiequellen hat Ihre jeweiligen Vor- und Nachteile – somit ist es wichtig, die passende Lösung für sich selbst zu finden.

Neben den finanziellen Aspekten sollte man jedoch auch den Umweltaspekt bedenken. Mit dem Einsatz von erneuerbaren Energien lassen sich schließlich unsere Ressourcen schonen und man trägt somit direkt zum Klimaschutz bei. Auch kann man mit einer modernisierten Anlage bares Geld sparen: Mit der richtigen Technik und dem passenden Betrieb verbrauchen Sie deutlich weniger Energie als noch vor ein paar Jahren.

Erneuerbare Energien und der Blick auf die einzelnen Sektoren

Die genannten Werte für 2021 in Bezug auf den Endenergieverbrauch sind eine Zusammenfassung der einzelnen Sektoren. Damit Du noch besser abschätzen kannst, wie sinnig erneuerbare Energien sind, hilft eine Zusammenfassung der Entwicklung in den jeweiligen Bereichen:

Erneuerbare Energien – die Sektoren im Einzelnen

Stromgewinnung: Im Jahr 2020 lag die Stromgewinnung durch Windenergie bei 132,1 Mrd. kWh. 2021 wurde ein Wert von 113,8 Mrd. kWh angegeben. 2016 lag der Wert noch bei 79,9 Mrd. kWh. Bei der Gewinnung aus Photovoltaik wird für 2021 ein Wert von 50 Mrd. kWh angegeben, 2020 waren es noch rund 49 Mrd. kWh. Interessant ist die Bedeutung von Biomasse. Mit einem Wert von 59,4 Mrd. kWh ist die Menge, im Vergleich zu 2020 mit 50,9 Mrd. kWh, zwar gesunken. Die Unterschiede sind aber marginal. Eine Steigerung gab es 2021 bei der Wasserkraft. Diese erzielte einen Wert von 19,1 Mrd. kWh. 2020 waren es noch 18,3 Mrd. kWh.

Wärme: In Bezug auf die Wärme lag der Anteil an erneuerbaren Energien 2021 bei 16,5 %. 2020 war hier noch ein Wert von 15,3 % angegeben. Dabei ist zu berücksichtigen, dass auch der Verbrauch der Wärme einer Steigung unterlag. 199,4 Mrd. kWh waren es 2021. 2020 waren es 181,7 Mrd. kWh. Die Abdeckung durch erneuerbare Energien ist also ausbaubar.

Verkehr: Auch der Verkehrssektor fließt ein, wenn Du die Sinnhaftigkeit erneuerbarer Energien abschätzen möchtest. 2021 boten die Energiequellen eine Menge von 39,4 kWh. 2020 waren es noch rund 11 % mehr.

Zu berücksichtigen ist die Abhängigkeit vom Wetter bei großen Teilen der erneuerbaren Energien. Die Schwankungen der Zahlen erklären sich durch stärkere oder schwächere Regenfälle und Windentstehung sowie Sonnenstunden.

Mit Blick auf die Reduzierung der Treibhausgase erweisen sich erneuerbare Energien als besonders sinnvoll. 2021 hat ihr Einsatz die Entstehung von etwa 221 Mio. Tonnen der Treibhausgase verhindert. Hier steht hauptsächlich die Stromerzeugung im Fokus, mit 167 Mio. Tonnen. Statistiken zeigen, dass in den vergangenen zehn Jahren die Vermeidung von Emissionen um rund 66 % gestiegen ist.

Diese Gründe sprechen für eine Sinnhaftigkeit der erneuerbaren Energien

Sehen wir uns einmal an, welche Punkte dafürsprechen, erneuerbare Energien nach vorn zu bringen. Hier gibt es unterschiedliche Ansätze:

Klimaschutz: Einer der wohl wichtigsten Aspekte ist der Klimaschutz. Durch die weltweit zunehmenden Emissionen an Treibhausgasen wird das Klima negativ beeinflusst. Der Energiesektor hat nach wie vor einen umfassenden Einfluss auf die Menge der Emissionen. Durch die Energiewende und die damit verbundene umfassende Nutzung erneuerbarer Energien soll sich dies ändern. Bis 2030 ist eine Senkung der Emissionen von rund 55 % (Vergleich: 1990) geplant.

Beteiligung von Privatpersonen: Hast Du schon einmal über eine Solaranlage auf dem Dach Deines Hauses nachgedacht? Dann gehörst Du zu den Privatpersonen, die vermehrt an der Energiegewinnung beteiligt werden soll. Die Möglichkeiten reichen von der Wärmepumpe über die Solaranlage bis zur Holzpellet-Heizung. Dabei ist es nicht notwendig, dass Du über eine eigene Immobilie verfügst. Durch Beteiligungen an Bürgerwindparks bist Du aktiv bei der Energiewende dabei.

Update intern: Bürgerwindparks – aktiv dabei sein. Gute Idee, funktioniert aber nicht immer, wie das Beispiekl in Frankreich zeigt.

Information: Siehe auch, welche Ausstattung benötigt wird um die erneuerbare Energiequelle Sonne nutzen zu können.

Die Kosten für erneuerbare Energien müssen sinnig sein

Kostenreduzierung: Neben dem Aspekt von Klimaschutz spielen die Kosten eine wichtige Rolle. Steigende Energiekosten belasten die Menschen. Im Juni 2021 wurde durch das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme eine interessante Studie veröffentlicht. Dieser ist zu entnehmen, dass die Umsetzung erneuerbarer Energien stetig günstiger wird im Vergleich zur klassischen Produktion von Strom. Nach wie vor kannst Du als Privatperson zudem von verschiedenen Förderungen profitieren, wenn Du Systeme für die Energiegewinnung mit erneuerbaren Energien einsetzen möchtest.

Eine transparentere Preisgestaltung, weniger Importe an Rohstoffen, eine Erhöhung der Versorgungssicherheit sowie die Schaffung neuer Arbeitsplätze durch den Ausbau der erneuerbaren Energien, sind ebenfalls zu benennen.

Lesetip: Siehe hier Biomasse als Basis für erneuerbare Energie.

Sind erneuerbare Energiequellen billiger?

Auch wenn erneuerbare Energiequellen zurzeit noch teurer sind als konventionelle Energieträger, kann man schon jetzt sagen, dass sie auf lange Sicht billiger werden. Denn die Kosten für die Nutzung fossiler Energien werden weiter steigen, während die Preise für erneuerbare Energien kontinuierlich sinken. Dies liegt vor allem daran, dass die Technologie immer effizienter wird und die sich die Kosten für die Herstellung und den Betrieb der Anlagen reduzieren.

Durch den Einsatz von erneuerbaren Energien können die Stromkosten langfristig minimiert werden. Auch die Investitionen in erneuerbare Energien können dazu beitragen, die Kosten für die Energiegewinnung zu senken. Zum Beispiel können Photovoltaikanlagen und Windkraftanlagen Anschaffungen sein, die sich langfristig auszahlen.

Darüber hinaus bieten erneuerbare Energien eine Vielzahl von Vorteilen, die die Kosten für die Energiegewinnung senken können. Dazu gehören eine verbesserte Versorgungssicherheit, eine höhere Umweltverträglichkeit und ein besseres Ausgleichsverhalten.

Kurz gesagt, erneuerbare Energiequellen sind auf lange Sicht billiger als konventionelle Energieträger und bieten eine Reihe von Vorteilen. Wenn die richtigen Investitionen getätigt werden, können sie dazu beitragen, die Kosten für die Energiegewinnung zu senken und die Versorgungssicherheit zu verbessern. Daher lohnt es sich, in erneuerbare Energien zu investieren, um langfristig von den Vorteilen zu profitieren.

Fazit Energiewende ist nicht nur Staatsaufgabe, jeder Einzelne trägt Mitverantwortung

Die Sinnhaftigkeit erneuerbarer Energien zeigt sich durch die zunehmende Energiegewinnung auf diesem Weg. Im Rahmen der Energiewende erfolgt eine Entlastung von Klima und Umwelt. Ressourcenschonung und Energieeffizienz sind weitere Themen, die aufgegriffen werden. Durch die zunehmende Einbindung von Privatpersonen in die Energiegewinnung, steigt auch die Verantwortung der Bürgerinnen und Bürger.

Quellen:
Umweltbundesamt
Destatis