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Trotz Milliardeninvestition geringer Beitrag zu Gasimporten

Milliarden für LNG-Terminals in Deutschland als Antwort auf die politischen Spannungen mit Russland mit dem Ziel: unabhängiger von Gasimporten aus Russland!

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wo stehen wir beim Thema LNG
Adobe Stock Von Nicola

LNG-Terminals in Deutschland, die ultimative Antwort zur Reduzierung der Abhängigkeit von russischen Gasimporten. Das Ziel klingt plausibel, doch wie so oft, scheitert einiges dann doch letztlich an der Umsetzung. Wo stehen wir aktuell bezüglich des LNG-Imports und welche Reaktionen gibt es?

Kurze Zusammenfassung – wo stehen wir beim Thema LNG

Die unten in Punkten aufgeführten Zahlen beziehen sich auf den deutschen LNG-Import sowie die Kapazitätsplanungen und Kosten – bezogen auf die LNG-Infrastruktur in Deutschland.

  • Deutsche Gasimporte im ersten Halbjahr: ca. 526 Terawattstunden
  • Anteil der drei inländischen LNG-Terminals macht dabei nur 6,4% aus
  • Geplante LNG-Importkapazitäten der Bundesregierung für dieses Jahr: 13,5 Milliarden Kubikmeter Gas – das entspricht ca. 130 Terawattstunden, aktueller Stand, gerade mal 33,8 Terrawattstunden
  • Geplante LNG-Importkapazitäten bis 2027: ca. 54 Milliarden Kubikmeter Gas, das entspricht ca. 500 Terrawattstunden
  • Bereitgestellte Summe der Bundesregierung für den LNG-Infrastrukturausbau bis 2038: 9,8 Milliarden Euro

7.9.2023: Update: Steigende Stromimporte nach Abschaltung AKW.

Weitere LNG-Terminals in Deutschland – Milliardeninvestitionen, geringe Gasimporte dafür aber wachsender Widerstand

Die in Deutschland neu errichteten LNG-Terminals haben zwar viele Milliarden verschlungen, haben dafür aber nur einen geringen Anteil an den Gasimporten Deutschlands inne. Zur Verdeutlichung, im ersten Halbjahr wurden etwas über 500 Terawattstunden Gas importiert, wovon fast die Hälfte aus Norwegen kommt. Im Vergleich dazu haben die drei in Deutschland gebauten LNG-Terminals (Wilhelmshaven, Lubmin und Brunsbüttel) gerademal einen Anteil in Höhe von 33,8 Terawattstunden, was nur 6,4 Prozent des Imports ausmacht.

Gäbe es eine Rangliste, läge Wilhelmshaven weit vorne – da wir aber keine Rangliste haben, da diese auch nichts brächte, kann man nur nüchtern auf die Gesamtzahl blicken und sagen „Das, liebe Leuten, ist eindeutig zu wenig“. Da wurden gerade mal knapp 25% des Ziels erreicht, darüber hinaus die Importkapazitäten der drei LNG-Terminals längst nicht erreicht, plant die Bundesregierung bereits jetzt weitere Vorbereitungen von LNG-Terminals. Und genau das wirft Widerstand auf den Plan. Selbst die Grüne Jungend selber – hält planloses Bauen von Terminals für nicht positiv.

Wie denken die Menschen und selbst die Grüne Jungend über weitere LNG-Terminals

Selbst Grüne lehnten sich gegen das vor Rügen geplante LNG-Terminal auf! Nicht nur dass es die Klimaziele gefährde, es bedrohe auch das sensible Ökosystem. Weiter fordern die Grünen belastbare und transparente Daten, die den Einsatz des LNG-Terminals rechtfertigen. Die gehen so weit, dass sie das saubere Gas mit fossilem Gas vergleichen. Habeck muss sich somit seinen eigenen Reihen stellen! Neben der Grünen Jungend, die Antworten wollen, lehnt die Bevölkerung scheinbar kategorisch die Inbetriebnahme ab. Trotz berechtigten Widerstands, geht die Planung weiter.

Fazit LNG-Terminals in Deutschland – fehlendes kausales Denken – Pläne umsetzen, komme was wolle

Es wird oft hinterfragt, warum Habeck bestimmte Vorhaben mit solcher Entschlossenheit vorantreibt. Als Mitglied der Grünen riskiert er dabei das Vertrauen, sogar innerhalb seiner eigenen Partei. Scheinbar handelt die Politik im „Namen des Klimas“, jedoch möglicherweise zum Nachteil der jeweils ansässigen Bürger. Ein aktuelles Beispiel ist der Offshore-Windpark in Frankreich, auch hier kommt ein Gefühl von „Pro „vorgegebener“ Klimaziele, Contra Bürger“. Es scheint, dass immer mehr Projekte gestartet werden, ohne die Ergebnisse vorheriger Vorhaben zu überprüfen oder diese zum Vorteil aller erfolgreich abzuschließen oder gar zu planen. Dies führt zu wachsender Kritik an der Vorgehensweise und den Entscheidungen der Politik.